
Mein Event-Jahresrückblick 2020/21
“Alles wirkliche Leben ist Begegnung.”
Martin Buber, jüdischer Religionsphilosoph
Die Worte zu Beginn des letzten Jahresrückblick 2019 haben sich in den zwei Jahren der Pandemie mit Leben gefüllt. Nachdem Covid-19 im März 2020 die (Event)Welt zum Stillstand brachte, erleben wir bis heute: Uns fehlt der Kontakt.
Warum fühlen wir uns oft so kraftlos? Weil uns die Begegnungen fehlen! Genau in diesen steckt die Kraft, die wir mit unseren Events zum Leben erwecken…
Was habe ich in der Pandemie gelernt?
Ein Leitsatz, der mir schon früh in der Transformation wichtig wurde: Umso digitaler, desto analoger. Diese sieben Thesen, wie Online-Events besser werden, bringen die Erkenntnisse der Transformation unser Branche von bisher physischen zu digital übermittelten Events auf den Punkt:
Danke an Studio Eigengrau & die Regiebande
2020/21: Dankbar für Projekte, Teamwork & Podcast
Auch wenn der Stillstand ab März 2020 hart war, bin ich sehr dankbar für die Chancen, die sich ergeben haben. Mit meiner Expertise von TV-Produktionen und einem unfassbar talentierten Team (DANKE Axel, Theo, Barbara, Anna&Marvin&Mirjam und viele mehr!), ging es ab September 2020 so krass los wie noch nie zuvor. Alle mussten sich dem Wandel stellen. Wer mutig experimentierte und Ideen einbrachte, wurde gebraucht…
Neben dem guten Teamwork war ich dankbar einen schon lang gehegten Gedanken in die Tat umzusetzen: Den Podcast “What’s Next? — Events im Wandel”. In den drei Staffeln interviewte ich 33 Expert:innen rund um digitale “Online-Events”, hybride Event-Konzepte und reflektierte WARUM wir Events gestalten.
Am 20. Januar 2022 veröffentliche ich daraus resultierend mein drittes Buch WHY, HOW, WOW – What’s Next? mit den Erkenntnissen aus der Pandemiezeit: Worauf kommt es im Wandel von Events an? Bei Interesse kannst du das Buch ab sofort bestellen – 24,95€ wird es kosten. Du kannst es hier bestellen.
Dankbar bin ich für diese 3 Projekte, Begegnungen & Erkenntnisse
3 Projekte: CDU Parteitag, Deutscher Schulpreis & Meyer Burger
Mit lediglich acht Wochen Vorlauf haben wir den ersten digitalen Parteitag für die CDU realisiert: #wegenmorgen. XR hat dabei eine große Rolle gespielt (lustig, dass dieser Blogbeitrag über die US-Parteitage mir indirekt den Job verschafft hat 😉 — danke DreiNull):
Für den Deutschen Schulpreis der Robert-Bosch-Stiftung haben wir auf maximale Reduktion gesetzt: “Jetzt lernen was morgen Schule macht”. Eigentlich wollte ich die gesamte Preisverleihung nur mit einer Kamera realisieren. Da der Bundespräsident für seine Rede aber eine eigene Kamera wollte, gab es am Ende neben der SteadyCam seine zweite:
Nach 15 Jahren rief mich Mario an, ein alter Studienfreund, der gerade den Produktlaunch für MeyerBurger verantwortete. Von Storyline über Reden bis zu den Filmeinspielern konnte ich mit den Freunden BärTigerWolf alles aus einer Hand liefern (nur der virtuelle Raum samt Kamera-Umsetzung kam aus HH): Das Beste. Von hier. Für morgen.
2021 belief sich auf 45 Projekte (kann gar nicht alle hier posten — aber drei als Zugabe > der Green Tech Award, der Mittelstandstag Düsseldorf wegen seiner in die Stadt versetzte Erzählart und der new faces award) — besonders gefreut hat mich dabei, dass der Beratungsanteil weiter gestiegen ist — neben der Eventregie und Konzeption.
Ein Wermutstropfen: Die hohe Schlagzahl von Projekten mit wesentlich umfangreicher Verantwortung und Koordinationsaufwand führte im Rückblick an der ein und anderen Stelle dazu, nicht jedem die ausreichende Aufmerksamkeit zu schenken. Dafür möchte ich um Entschuldigung bitten! Als Freelancer will man natürlich keinen Kunden vernachlässigen. Durch die Transformation der Eventformate wurden aber oft im Projektverlauf die Anforderungen komplexer. Hier habe ich für mich entschieden noch vorausschauender Kapazitäten zu planen und im Zweifel weniger umzusetzen. Aber: Kein Projekt ist schief gegangen — das sei festgehalten… :)
Ergänzend noch drei Non-Profit-Projekte, die für mich herausstachen. Das Projekt Weihnachten neu erleben, welches mit vielen Ehrenamtlichen die Geschichte von Weihnachten erzählt hat. WOW! Im Rahmen von “1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland” habe ich diese Aktion zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar realisiert. Gänsehaut. Bereits zum dritten Mal habe ich die TechArts-Konferenz für bessere Gottesdienstgestaltung umgesetzt. Bewegend.
3 Begegnungen: Ulf, Dagmar, Miriam
Wer mich kennt weiß, dass mir Begegnung gestalten am Herzen liegt. Ganz besonders dankbar war ich Ulf Leisner kennen gelernt zu haben. Du bist ein faszinierender Mensch, von dem ich noch manches entdecken will.
Warum sich Freundlichkeit lohnt, darüber habe ich bereits geschrieben. Als ich Dagmar Ulbrich kennen gelernt habe, bekam das Thema ein Gesicht. Deine Freundlichkeit hat mich nachhaltig berührt!
Miriam Janke schrieb mich unbekannterweise über LinkedIn an. Unser berufliches BlindDate könnt ihr hier nachhören. Ich habe das Gefühl: Hier haben sich die Wege zweier leidenschaftlicher Eventgestalter gekreuzt.
3 Erkenntnisse: fachlich, menschlich, sinnhaftig…
Fachlich: Umso digitaler, desto analoger! Teilnehmende von “Digital-Events” spüren, ob etwas echt ist oder nicht. Menschen wollen sich ‑noch- lieber in Bekanntem wiederfinden anstatt als Avatare miteinander zu kommunizieren. Deshalb versuche ich online übermittelte Events von der Gestaltung über die Moderation bis zum Kulissenbild möglichst analog wirken zu lassen. Es tut gut, wenn es menschelt.
Menschlich: Die Pandemie hat ihren Zoll gefordert. Im Corona Wahnsinn mit Homeschooling, Projektumplanungs-Stress etc. kommt es mehr denn je darauf an achtsam und freundlich miteinander umzugehen. Das gesamte Jahr über habe ich Freunden zum Geburtstag gewünscht gnädig mit sich selbst und anderen umzugehen. Da steckt Wahres drin…
Purpose: Es gibt nichts, was zwischenmenschliche Begegnung ersetzen kann. Was mich an meinen Sinn erinnert hat: In Begegnungen liegt Kraft — an und für sich. Mir gibt es Sinn an solchen Momenten mitzugestalten. Im besten Fall fühlen sich Menschen gesehen und verstanden. Manchmal gelingt auch eine Veränderung im Denken und Handeln. Boah!
21 Blogposts in 2020/21
Als Blogger und Podcaster schaue ich natürlich auch auf Beiträge, die besonders gut liefen. Mein alltime-ranking siehst du links oberhalb (oder unten bei mobiler Ansicht). Beim Podcast sind besonders die Folgen 1: Cristián Gálvez, 26: Miriam Janke und 32: Henriët Wunnink stark gehört worden:
Drei Blogbeiträge in 2020/21, die gut liefen:
Das 1×1 der Bildgestaltung von Livestreams
Digitale Events, die 2021 überzeugt haben…
Online Emotionen wecken: 7 Kreativdirektoren zeigen wie…
3 Resonanzbeiträge, auf die ich stolz bin:
Digital-Events: Resonanz im Netz erzeugen
Wie du bei (virtuellen) Events Resonanz erzeugst
Inspiration: Besonders waren der Besuch im Futurium (Wie wollen wir leben?), die 3Sat Doku über Medea in Barcelona (von meiner Bekannten Steffi gemacht, was für ein Choreograph, der Noones…), der Urlaub am Wolfgangsee und vor allem meine Familie!
Bücher: The Boy, The Mole, The Fox and The Horse von Charlie Mackesy war eine Entdeckung — gerade in der Pandemie. Aber auch Eine kurze Geschichte der Menschheit und Die kürzeste Geschichte Deutschlands haben überzeugt. Gerade lese ich Allein unter Juden: Eine Entdeckungsreise durch Israel — famous! Natürlich neben dieser Event Konzept Literatur…
2022: Worauf freue ich mich?
In kurz: Auf inspirierende und verändernde Begegnungen / auf Neues in einer sich wandelnden Live-Kommunikation / in meinem Handwerk Inszenierung zu wachsen & einen Beitrag zu leisten für mehr Wahres, Gutes & Schönes!
Was 2022 bringt? Das habe ich sechs Kolleg:innen gefragt: Event Trends 2022: What’s Next?
In diesem Sinne — auf bald! Ich freue mich auf die nächste Begegnung…