“Events, die fühlen lassen” – Wie Emotionen Erlebnisse unvergesslich machen
Kategorie: Allgemein, Events, Firmen, Inspiration, Referenzen, Wirkung
19. Juni 2025

Wie Emotionen Erlebnisse unvergesslich machen > Envision Event by Amex GBT Meetings & Events // bei der Panel-Moderation…
Warum wir ohne Emotion keine Erinnerung schaffen…
Wir erinnern uns nicht an alles. Sondern an das, was uns bewegt hat. Wie hast du dich gefühlt? Das ist ein sehr guter Gradmesser für Erlebnisse.
In der Eventgestaltung wird oft auf reibungslose Abläufe, schöne Atmosphären und starke Inhalte gesetzt. Doch was bleibt Teilnehmenden wirklich im Gedächtnis? Was sorgt für Wirkung jenseits des Moments?
Die Antwort: Emotion.
Emotionen sind keine „weichen Faktoren“, sondern harte Wirkmechanismen. Sie entscheiden, ob Inhalte im Gehirn gespeichert oder gelöscht werden. Neurowissenschaftlich betrachtet sind sie der Turbo für Aufmerksamkeit, Lernprozesse und Bindung.
Gefühl ist nicht gleich Emotion – ein kurzer Deep Dive
Laut Neurokommunikationsexperte Josua Kohberg ist es wichtig, zwischen Gefühlen und Emotionen zu unterscheiden:
- Gefühle sind unmittelbare körperliche Reaktionen – wie der berühmte „Kloß im Hals“ oder Gänsehaut.
- Emotionen sind gespeicherte Erfahrungen – sie stammen aus der Vergangenheit und färben unsere Wahrnehmung.
Das bedeutet: Wenn Teilnehmende emotional reagieren, aktivieren sie innere Erfahrungen. Und genau hier beginnt Wirkung.
Die 5 Grundgefühle als Gestaltungstool für Erlebnisse
Kohberg identifiziert fünf Grundgefühle, die – konstruktiv eingesetzt – Kraftquellen für Eventdesign sein können:
Gefühl | Konstruktive Wirkung | Typischer Trigger im Eventkontext |
Freude | Verbindung, Wertschätzung | Überraschung, Anerkennung, Sinnmomente |
Wut | Handlungsenergie, Veränderung | Missstände sichtbar machen, Diskussion |
Trauer | Akzeptanz, Tiefe, Reflexion | Abschiede, Übergänge, Purpose-Inhalte |
Angst | Wachsamkeit, Innovation | Unsicherheit durch Wandel, Transformation |
Scham | Selbstreflexion, Zugehörigkeit | Fehlerkultur, Diversity, persönliche Themen |
Diese Gefühle bewusst als Gestaltungselemente zu denken, bringt Tiefe, Haltung und Relevanz in Eventformate.
Emotionen Erlebnisse gestalten – 5 Impulse für Events
- Beginnt vor dem Event: Emotionen entstehen nicht erst vor Ort – sie werden vorbereitet. Baut Neugier auf, erzählt Geschichten, nutzt Pre-Event-Kommunikation, um Dopamin (Vorfreude) zu aktivieren.
- Schafft echte Verbindung: Laut AMEX-Studie wirken Formate besonders, wenn sie psychologische Sicherheit bieten: kleine Gruppen, Raum für Austausch, Nähe statt Show.
- Inszeniert gezielt Hochpunkte – aber sparsam: Menschen erinnern laut Daniel Kahneman den emotionalen Höhepunkt und das Ende. Nutzt das bewusst – ohne Overload.
- Bespielt alle Sinne: Erlebnisse, die riechbar, fühlbar und schmeckbar sind, verankern sich tiefer. Beispiel: Ein Signature-Scent im Check-in, Texturen bei Giveaways oder Klangwelten im Raum. Mehr Tipps in meiner Ästhetik-Podcaststaffel.
- Messt den Emotional ROI: Neben klassischen KPIs helfen qualitative Methoden: Post-Event-Reflexion, Feedback auf Stimmung, Social Buzz – und die wichtigste Frage: “Was sollen Teilnehmende fühlen, nicht nur wissen?”
Fazit: Die emotionale Intelligenz von Events ist ein Wettbewerbsvorteil
In einer Zeit, in der Events hart um Aufmerksamkeit konkurrieren, ist emotionale Wirkung keine Spielerei – sondern strategische Notwendigkeit. Wer die Sprache der Gefühle versteht, schafft bleibende Eindrücke, baut echte Beziehungen – und macht Veranstaltungen zum Erlebnis.
Oder wie Kohberg es formuliert: „Emotionen treiben uns an. Sie sind kein Beiwerk – sie sind der Motor.“
Design for awe — wie es so schön auf der London Experience Week durchkam: Make people feel!
Vielen Dank für diese emotionalen Aufhänger!
Toolbox zum Mitnehmen für dein nächstes Event:
- Welches Grundgefühl soll dominieren?
- Wo liegt euer „Peak Moment“?
- Wie sprecht ihr mehr als zwei Sinne an?
- Was bleibt, wenn der Vorhang fällt?
Sprich mich gerne an, wenn du Interesse an einer Beratung hast!
PS: ZDF Ex-Unterhaltungschef Axel Beyer meint auch: EMOTION sind der Schlüssel zur Aufmerksamkeit…