Axel Beyer: EMOTION – der Schlüssel zur Aufmerksamkeit!

15. April 2014

Emotion Events Axel Beyer: EMOTION – der Schlüssel zur Aufmerksamkeit!

EMOTION – der Schlüssel zur Aufmerk­sam­keit! // Foto: Axel Beyer

 

 

Der Mensch scheint ständig auf der Suche nach „Sinn“ zu sein und den findet er, wenn sich etwas für ihn „erschlossen“ hat. „Kinder brauchen Märchen“ hieß ein pädago­gi­sches Stan­dard­werk. Also ist offen­sicht­lich selbst in der Unter­hal­tung nur dass gut und richtig, was Sinn macht. Alles andere ist nämlich Un-Sinn. Basta!?

 

Von „Schlüs­sel­bil­dern“ redet die Kommu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft, wenn man sich an etwas erinnern soll — von „Schlüs­sel­szenen“ der Drama­turg, wenn man etwas verstehen soll — von „Schlüs­sel­er­leb­nissen“ der Psycho­loge, wenn man eine Erfah­rung macht. Das muss doch irgendwie zu entschlüs­seln sein?

 

Ist das so? Warum lachen wir dann so gerne? Warum lieben wir die Clowns im Zirkus? Warum genießen wir einen herrlich albernen Knei­pen­abend? Warum weinen junge Mädchen „Bis(s) zum Abendrot“? Und wollen wir in den Medien und den verwandten Gebieten nicht auch, dass man sich an unsere Angebote erinnert, dass man sie versteht und hoffent­lich durch sie eine positive Erfah­rung macht?

 

„Lebens­langes Lernen“, „Infor­ma­ti­ons­ge­sell­schaft“, „Wissens­transfer“ – unsere Gesell­schaft redet uns perma­nent ein, dass wir alle kopf­ge­steuert seien. Deshalb geben die Befragten bei Umfragen stets an, dass sie im TV am liebsten „Nach­richten“ sehen würden, wo doch tatsäch­lich seit Jahren das „Dschun­gel­camp“ die Nummer 1 ist. Deshalb gehen wir ja angeb­lich nur aus Infor­ma­ti­ons­gründen auf Messen und schleppen berge­weise Papier mit uns nach Hause – das gab es schließ­lich umsonst. Deshalb hören wir nur wegen des Verkehrs­funks im Auto Radio – und summen und wippen mit der Musik mit.

 

Nein – gestehen wir es uns doch endlich ein: Wir alle, auch wir „Macher“, sind Emoti­ons­bolzen! Wir wollen emotional berührt werden, wir wollen, dass man uns zum Lachen oder zum Weinen bringt (denn bei beidem fließen Tränen). Wir wollen Spaß haben! Und auch zum Spaß der Anderen beitragen! Und wer uns das bietet, den lieben und unter­stützen wir.

 

Über 9 Mio. Menschen haben Herrn Liech­ten­stein und seinen EDEKA-Spot gesehen und waren sich einig – das ist #super­geil. Dabei waren da nur ein Super­markt und ein nicht mehr ganz schlanker und nicht mehr ganz junger Mann zu sehen – aber wie! Welche Lebens­lust sprang einem aus diesem Filmchen entgegen. So wollten wir auch sein. Und ab zu Edeka….

 

 

Emotionen sind der Schlüssel zum Herzen der Menschen – und damit auch zu ihrem Kopf

 

Wir denken mit dem Kopf, aber wir fühlen mit dem Herzen und gute Gefühle führen allemal in der Folge zu guten Gedanken, guten Erin­ne­rungen und gutem Verständnis. Als die ARD im Abend­pro­gramm das erste Mal die Sendungen von „Mr. Bean“ ausstrahlte, da war das kein Erfolg. Was sollte das denn? – Dann zeigte die LTU diese Filme auf ihren Flügen von und aus dem Urlaub, die Kinder johlten vor Vergnügen und diese Erin­ne­rungen führten dazu, dass sich fortan mit jeder Wieder­ho­lung der gleichen Folgen von „Mr. Bean“ die Einschalt­quoten stei­gerten. Wir erin­nerten uns an fröh­liche Kinder und entspannte Urlaubs­zeiten. Und sie verstanden: Das war positive Emotion pur!

 

Fazit: Und wenn wir heute von „Events“ reden, dann reden wir von „Erleben“ und damit von „Leben“, nicht von „Wissen“. „Es gibt kein rich­tiges Leben im falschen“, sagte einst Adorno. Wir haben heute dafür zu sorgen, dass es kein falsches Leben im rich­tigen gibt. Meine Gene­ra­tion hat noch gelernt, dass man Emotionen nicht zeigen darf. Was für ein Un-Sinn! Erst Gefühle machen uns zum Menschen und wie unmensch­lich ist es, diese Gefühle nicht zeigen zu dürfen. Wir als Medi­en­ma­nager können dabei helfen, indem unsere Produkte dazu beitragen, ja geradezu dazu heraus­for­dern, die Emotionen zuzu­lassen und auszu­leben – so dass wir letzt­lich die Menschen damit aufschließen – für ein befrei­endes Lachen, für ein kind­li­ches Staunen, für eine über­wäl­ti­gende Rührung. Und wenn das dann klappt, dann empfinde ich das als das schönste Geschenk.

 

 

Zum Autor: Axel Beyer ist Medi­en­be­rater und Professor an der Hoch­schule Frese­nius im Fach­be­reich „Wirt­schaft & Medien“, war Regis­seur an unter­schied­li­chen Theatern und ist seit über drei Jahr­zehnten im Medium TV als Programm­ma­cher (und mehrfach als Unter­hal­tungs­chef) für öffen­t­­lich-rech­t­­liche und kommer­zi­elle Sender tätig.

 

 

Welche Schlüssel nutzt du zur Stei­ge­rung der Aufmerk­sam­keit? Welche Emotionen verbin­dest du mit den Gedanken dieses Artikels? Wir freuen uns über Kommen­tare unterhalb.

 

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Die 7 Gebote der Insze­nie­rung // Wie gute Shows gelingen…

Simon Schneider: Wie kreiere ich Erleb­nisse im Eventmarketing?!

Storytel­ling // Wie die Helden­reise dir bei der Kreation von Erleb­nissen helfen kann

 

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