Ein Loblied auf die Eventbranche & warum ich meinen Job liebe…

19. Februar 2015

Regie Event Chris Cuhls Director Show Caller

Event­branche: warum ich meinen Job liebe… // Event­re­gis­seur Chris Cuhls   (Foto: Helge Thomas)

 

 

Nach meiner Kritik an der Event­branche möchte ich es nicht missen, ein Loblied auf dieselbe zu texten. Denn:

 

 

Die Event­branche hat es wirklich verdient!

Wir sind keine besseren Kindergeburtstagsmanager.

 

 

Anders als von Spiegel Online in dem Artikel “Viel Stress, wenig Geld” sugge­riert, sind die Macher von Events eben keine gelernten Abiball- oder Garten­­fest-Orga­­ni­­sa­­toren (um ehrlich zu sein, der Artikel riecht nach Native Adver­ti­sing einiger privater Hochschulen).

 

Um wirkungs­volle Events auf die Bühne zu bringen, braucht es hoch­spe­zia­li­sierte Profis. Diese sind nach außen nur oft nicht sichtbar. Das Märchen vom alles könnenden Event­ma­nager exis­tiert nicht in der Realität. Die Event­branche ist längst wesent­lich komplexer. Folgend ein subjek­tiver Über­blick, wer alles bei Events mitwirkt und was die Event­ma­cher dabei leisten.

 

 

Was Gestalter in der Eventbranche alles leisten…

 

Senior-Projek­t­­ma­­nager wie Norbert Gaffron (OSK) sorgen für timing­ge­naue Taktung von hoch­kom­plexen Projekt­ab­läufen sowie für gutes Teamwork einer Armada von Dienst­leis­tern und Spezialisten…
Event­kon­zep­tioner wie Jörg Seller­beck kreieren Konzepte, die Inhalte wie Botschaften verständ­lich und wirkungs­voll auf den Punkt bringen…
Show-Insze­­nierer wie Medi­en­künstler Andree Verleger entwi­ckeln bombas­ti­sche Shows für Marken und deren Produkte…
Archi­tekten wie Mirco Schwung und Szen­o­grafen wie Eno Henze verwan­deln Räume für kurze Zeit in komplett neue Erlebniswelten…
 Planungs­büros wie Guido Leiting & Team (adhoc4acp) planen die tech­ni­sche Umset­zung und Tech­nik­ver­leiher kümmern sich um eine exzel­lente Reali­sa­tion vor Ort…
Licht­de­si­gner wie Nik Evers verzau­bern kalte, unschöne Räume in Wohlfühl-Oasen mit Ambiente und setzen Shows effekt­voll in Szene…
Musik­pro­du­zenten wie Marvin Glöckner kompo­nieren eigens Musiken, die die gewünschten Emotionen transportieren…
Content-Produk­­ti­ons­­firmen wie elber­feld kreation erstellen Medien, die visuell Botschaften vermit­teln — ob Filme oder PPT’s…
App-Entwickler wie Thorben Grosser (event­mobi) verein­fa­chen die Vor-Ort Kommu­ni­ka­tion mit Teil­neh­mern und sorgen für Interaktion…
Cate­ring­firmen wie Kirberg sorgen nicht nur für das leib­liche Wohl, sondern können weitere Sinne für das Thema des Events sensibilisieren…
Live-Über­­­tra­­gungen wie von Orange Media sorgen für gute Live-Video­­bilder und können das Geschehen für die Nach­kom­mu­ni­ka­tion dokumentieren…
Choreo­grafen wie Nadine Imboden und Kostüm­de­si­gner wie André Buch setzen Akteuren und Performer auf der Bühne in das richtige Outfit und insze­nieren Bewegungsabläufe…
• …und dann gibt es natür­lich noch viele weitere Spezia­listen in den Berei­chen Teil­neh­mer­ma­nage­ment, Ton, Video, Beamer etc., Logis­tiker, Hostessen und und und!

 

Für jeden genannten Spezia­listen gibt es weitere TOP-Kollegen, die ich nennen könnte. Nicht zu vergessen die Vielzahl von profes­sio­nellen Event­agen­turen. Diese helfen Unter­nehmen Ziele für ihre Live-kommu­­ni­­ka­­tion zu defi­nieren, Botschaften wirkungs­voll zu trans­por­tieren, Shows zu entwi­ckeln und neben erin­ner­baren Momenten auch die gesamte Logistik für Events zu stammen. Chapeau!

 

Es wird ersicht­lich, wie komplex, viel­schichtig und diver­si­fi­ziert Events mitt­ler­weile funk­tio­nieren. Natür­lich gibt es ein breites Spektrum von Anbie­tern mit sehr unter­schied­li­chem Quali­täts­an­spruch, Kompe­tenzen und Erfah­rungs­ho­ri­zonten. Aber: viele der Berufs­gruppen in der Event­branche können gar nicht klas­sisch erlernt werden, sondern entstehen aus bunten Lebens­ent­würfen von Menschen, die über mehrere Stationen nach und nach die notwen­digen Quali­fi­ka­tion sammeln.

 

Eventbranche

Die Event­branche lebt von Spezia­listen und Team­ar­beit // Teamfoto: Mercedes-Benz Fashion Week Berlin, IMG

 

 

 

Warum ich meinen Job als Eventregisseur und Konzeptioner liebe

 

 

Love what you do and do what you love. Don’t listen to anyone else who tells you not to do it. You do what you want, what you love. Imagi­na­tion should be the center of your life.” ― Ray Bradbury

 

 

Um es persön­lich zu machen: ich liebe meine Aufgabe als Regis­seur und Konzep­tioner in der Event­branche. Gemeinsam in groß­ar­tiger Team­ar­beit fügen sich die Einzel­räd­chen bei Events zusammen und ergeben diese groß­ar­tigen Momente, in denen Mensch und Marke aufein­ander treffen und blei­bende Eindrücke erlebt werden.

 

Die Gestal­tungs­mög­lich­keiten sind enorm. Die Vielfalt der Loca­tions und die damit verbun­denen Reisen an unter­schied­lichste Orte erlauben immer wieder den Blick über den Teller­rand. Der hohe fach­liche Anspruch in allen Berei­chen in Deutsch­land ist exzep­tio­nell (im Vergleich zu anderen Ländern) und erlaubt exzel­lente Arbeits­er­geb­nisse.

 

Im Vergleich zu der Fern­seh­branche, in der ich ursprüng­lich gelernt habe, empfinde ich Events als ehrli­cher und direkter. Es geht nämlich wirklich um das Publikum vor Ort und nicht um ein mani­pu­la­tives Mittel zum Zweck (Anima­teur: jetzt klat­schen!). Beson­ders begeis­ternd wird es, wenn:

 

• …Event­ma­cher eine Extrameile mit dem Kunden gehen, um groß­ar­tige Ideen mutig auf den Punkt zu bringen.
• …es gelingt diese Botschaften durch gekonnte Insze­nie­rung und span­nende Perspek­tiv­wechsel zu kommunizieren.
• …dadurch echte Begeg­nungen ermög­licht werden, in ange­nehmer Atmo­sphäre, in denen Gäste sich wohl­fühlen, netz­werken und austauschen.
• …Neues entdeckt wird, tiefere Weis­heiten weiter­ge­geben und an Wissen parti­zi­piert werden kann (ich denke da an TED).
• …die Kreuzung von Ideen & Inno­va­tion statt­findet, die Arbeit verein­facht und Wirt­schaft bzw. Gesell­schaft erneuert.
• …Menschen viel­leicht sogar Erleb­nisse machen, die ihr Leben transformieren.
• …Inter­ak­tion mit dem Publikum, über­ra­schende Unter­hal­tung und ehrli­ches Mitein­ander gelingt.

 

 

Letzt­lich muss ich auch sagen, dass die Kommu­­ni­­ka­­tions- und Problem­lö­sungs­wil­lig­keit in Event­teams aus meiner Sicht höher ist, als inner­halb von Konzernen. So wird effi­zient ein Mehrwert geschaffen. Ok, das bedeutet oft viele Arbeits­stunden — aber wenn dann alles auf den Punkt kommt… Einfach herrlich!

 

 

Frage: Was macht die Event­branche für dich aus? Was liebst du, was würdest du sofort abschaffen?

 

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