7 Tipps: Wie Dir Dankbarkeit bei Events hilft…

10. Juni 2015

Dankbarkeit

 

 

“Loben zieht nach oben und Danken schützt vor Wanken!”

 

 

Das hat meine Oma so gesagt. Der Spruch begleitet mich seit Kindes­tagen und ist zu einem tiefen Wert geworden. Auch Unter­su­chungen zeigen, dass Dank­bar­keit zu weniger Stress, besseren Bezie­hungen und Gesund­heit führt. Außerdem impft sie uns gegen negative Emotionen. Aller­dings gibt es einen Ort, an dem Dank­bar­keit kaum einen Platz findet — nämlich im Job.

 

Dies ist ein Problem. Denn realis­tisch gesehen verbringen wir in der Live-Kommu­­ni­­ka­­tion mehr Lebens­zeit auf Events als in jedem anderen Lebens­be­reich. Und das Ausbleiben von Lob und Dank verhin­dert nicht nur gute Arbeits­re­sul­tate, sondern beschneidet ebenso unser Lebens­glück. Wenn wir uns also obige Dank­­bar­keits-Vorteile zunutze machen wollen, dann ist die Arbeit der beste Ort damit anzufangen.

 

 

Dankbarkeit oder was das mit der Arbeitsmoral machen kann…

 

Vor gut 10 Jahren arbei­tete ich noch als Set-Aufnah­­me­­leiter bei TV-Produk­­tionen. Dort musste ich einmal eine Schimpf­ti­rade eines Regis­seurs auf der Interkom über mich ergehen lassen — für alle hörbar. Aller­dings für etwas, was ich gar nicht zu verant­worten hatte. Er musste wohl so vor dem Kunden seine Auto­rität zemen­tieren und brauchte ein Ventil, um von einem eigenen Fehler abzu­lenken. Was das mit meinem Wohl­be­finden getan hat, mann man sich sicher vorstellen… Der Moti­va­tion war es zumin­dest nicht zuträg­lich — wie es auch im gesamten Team spürbar war. (Warum anschreien übrigens nicht lohnt, hab ich hier geschrieben.)

 

Klar, die Welt hat sich weiter­ge­dreht. Aber der Schaden war ange­richtet. Denn mit Druck und Nega­ti­vität werden keine außer­or­dent­li­chen Ergeb­nisse erzielt. Vermut­lich hatte der Regis­seur gar keine Ahnung, wie verhee­rend sein Verhalten sich auf mich und die Arbeits­moral des ganzen Teams ausge­wirkt hat. Menschen werden ihre Leistung im Job nur bis zu einem gewissen Punkt liefern — oder auf Durchzug schalten. Werden sie unter­ir­disch wert­ge­schätzt, dann leisten sie auch nur das Nötigste. Dienst nach Vorschrift eben.

 

 

7 Tipps, um den Erfolg durch ein einfaches DANKE zu stärken

 

Studien belegen, dass Mitar­beiter, die sich wert­ge­schätzt fühlen, produk­tiver und loyaler sind. Aller­dings scheint diese Botschaft bei Chefs noch nicht ange­kommen zu sein. Manche denken immer noch, dass nur hoch­ge­steckte Ziele — verbunden mit Zucker­brot und Peitsche — der Weg sind, um Ergeb­nisse zu errei­chen. Oder auf schwä­bisch: “Nix g’schwätzt isch g’nug g’lobt”… Folgend sieben Tipps, um mittels eines DANKE bessere Ergeb­nisse zu erzielen.

 

 

1. Eine Kultur der Wert­schät­zung führt zu dem Gefühl will­kommen im Team und darin gewollt zu sein. Das führt unwei­ger­lich zu besseren Arbeits­er­geb­nissen. Nur: Fühlt sich jeder im Team wirklich will­kommen? Offen­sicht­lich findet diese einfache Wert­schät­zung viel zu selten statt.

Also: Wert­schätze dein Team und sorge für eine einla­dende Kultur!

 

2. Wir arbeiten nicht nur fürs Geld — das ist nur einer unserer Moti­va­toren (TED Talk “What moti­vates us”). Wir arbeiten ebenso an beson­deren Live-Momenten, um durch unsere Arbeit respek­tiert zu werden und für das Gefühl, etwas Sinn­volles zu schaffen. Da wir uns oft leiden­schaft­lich in Jobs inves­tieren, beein­flusst die Arbeit auch unseren emotio­nalen Status.

Daher: Respek­tiere dein Gegen­über und sorge für Sinn­haf­tig­keit und guten Spirit!

 

3. Jede Mühe lohnt sich, wenn ich weiß, dass mein Einsatz gesehen und gewollt wird. Wird die Leistung jedoch nach der 15h Tag- und Nacht­schicht gewür­digt oder als selbst­ver­ständ­lich abgetan? Gibt es nach einer Rettungs­ak­tion zumin­dest ein Dank dafür oder wird dies gar nicht wahr­ge­nommen? Außerdem hilft es, wenn man sich im Vorfeld konkrete Gedanken macht, wen man wann und wofür loben will. Dann wird man es viel wahr­schein­li­cher auch tun.

Deshalb: Verpflichte dich, guten Einsatz konse­quent und inten­tio­nell zu loben!

 

4. Event ist Teamplay. Oft bekommen aber nur die expo­nierten Persön­lich­keiten die posi­tiven Rück­mel­dungen. Was ist aber mit denen, die genau das erst ermög­li­chen und nicht im Rampen­licht stehen? Darüber bin ich mir als Regis­seur stets bewusst (und ich denke auch jede/r Moderator/in im Rampen­licht weiß, wovon ich spreche). Wenn wir also Erfolg haben, dann vor allem, weil dieser gemein­schaft­lich erreicht wurde.

Heißt: Danke gerade den Kollegen, die es sonst sehr unwahr­schein­lich gesagt bekommen!

 

5. Aber: Auch nicht immer und überall für alles DANKE sagen — das fängt schnell an zu nerven. Wie immer im Leben muss DANK authen­tisch und ausba­lan­ciert bleiben. Ein Danke kommt um so besser an, desto spezi­fi­scher es formu­liert wird. Das zeigt, dass du nicht ober­fläch­lich damit um dich schmeißt sondern dir Gedanken gemacht hast, wofür genau du dich bedankst. Zugleich wirst du dir selbst darüber bewusst, was du an dem anderen bezie­hungs­weise seiner Leistung schätzt.

Sprich: Setze Lob und Aner­ken­nung spezi­fisch und indi­vi­duell ein! 

 

6. Jeder Mensch tickt anders (inter­es­sant sind dabei die unter­schied­li­chen Persön­lich­keits­pro­file). Für den einen mag ein verbales DANKE treffend sein. Ein anderer ist schüch­tern und freut sich eher über das geschrie­bene Wort oder ein Geschenk. Es bedarf Takt­ge­fühl, um auf ange­mes­sene Art und Weise Dank­bar­keit zum Ausdruck zu bringen, ohne Mitar­beiter zu nerven oder bloß zu stellen.

Bedeutet: Finde ange­mes­sene Formen um deinen Dank auszudrücken!

 

7. Gerade wenn keiner Danke sagt: Fang damit an. Es wird sich verbreiten! Natür­lich hilft es, wenn der Dank von der obersten Stelle ausgeht. Aber gute Führung hat nichts mit der Position zu tun, sondern mit Einfluss. Das heißt, du kannst jeder­zeit in jeder Position loslegen und damit Einfluss bei Events nehmen.

Ergo: Starte wo du bist — du hast es in der Hand!

 

 

 

Fazit: Dankbarkeit verändert die Atmosphäre und vor allem dich selbst

 

Dank­bar­keit ist die effek­tivste Währung, um Menschen in ein Projekt zu invol­vieren und dabei zu Höchst­leis­tungen zu moti­vieren. Außerdem hat dies auch einen weiteren Effekt: Einzelne werden vertrau­ens­voller mitein­ander und sind dadurch eher geneigt, sich gegen­seitig zu helfen. So kommt der Stein ins Rollen.

 

Wenn wir im Sinne eines guten Events das Beste aus unseren Kollegen und Mitar­bei­tern heraus­holen wollen, müssen wir ihr Inneres gewinnen. Das kann man nicht einfor­dern und schon gar nicht durch Gehälter erkaufen, wie Michael Hyatt treffend schreibt. Aber ein einfa­ches Danke kann dabei Wunder bewirken — und kostet noch nicht mal was. Nur deine Aufmerk­sam­keit, etwas Zeit und Mühe… Also, raus aus der Komfortzone!

 

Wie schon das Zitat eingangs sagte: Loben zieht nach oben und Danken schützt vor Wanken. Ich habe es bei Produk­tionen mit eher mieser Stimmung immer auspro­biert. Ein ziel­ge­rich­tetes, begrün­detes Lob hat nicht nur mein Gegen­über emotional nach oben gezogen, sondern auch mich. Es funk­tio­niert. Und sollte es das mal nicht tun, dann dient es einfach deinem eigenen Wohlbefinden… ;)

 

 

Frage: Wie sagst du im Job DANKE? Teile Deine Antwort auf Facebook, Twitter oder LinkedIn.

 

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