Eventthinking: Methodik für neue Eventkonzepte
Kategorie: Allgemein, Events, Inspiration
24. November 2021

Eventthinking Methode // Photo by Jason Goodman on Unsplash
Was braucht es, um Probleme innovativ zu lösen? Im Eventkontext: Wie entwickeln wir neue Ideen für Eventkonzepte, die mehr Wirkung erzielen? Booom. Wir befinden uns inmitten meiner Leidenschaft. In dieses Interessengebiet erreichte mich das heute erscheinende Eventthinking Buch. Als Blogger kürze ich alle relevanten Inhalte auf die Essenz und achte auf Mehrwert. Doch bevor ich zur Eventthinking Methode komme stelle ich meine persönliche Checkliste der Eventkonzeption vor.
Welchen Prozessen folge ich bei der Eventkonzeption?
- Analyse/Recherche des Problems + der Bedürfnisse (aller Stakeholder) => Kunden verstehen
- Vom Grob- zum Feinkonzept (Ideenfindung, Konzept, Validierung)
- Eventumsetzung (und abschließende Evaluierung)
Checkliste Konzeption in 8 Schritten:
- Ziel + Wirkung + Transformation – am Anfang vom Ende her denken
- Botschaften, Themen, Inhalte – was soll kommuniziert werden
- Zielgruppe: Persona, Bedürfnisse, Erwartungen, Nutzen/Lernkurze
- Big Idea, Roter Faden, Dramaturgie mit Zielfoto, Highlight-Moment
- Das WIE: Akteure (Stakeholder, Vortragende, …), Methodik, Raumgestaltung, Content definieren
- Ganzheitliche Kommunikation: Vorher (Interesse wecken) + Nachher (Reichweitenskalierung) beachten
- Finetuning: Ablauf, Moderationen, etc. + Proben, proben, proben
- Evaluation / RoI
Zu jedem der 3 Prozessphasen und 8 Konzeptaspekten könnte ich einen eigenen Blogbeitrag schreiben (oder einen Workshop bei euch im Haus machen?!). Denn wir wissen: NICHT Wissen ist Macht – sondern die Anwendung dessen. Methodiken und Checklisten helfen uns nichts zu vergessen. Das lässt aber nicht zwingend Neues entstehen.
Wie kommen wir zu Innovationen?
Um Neues zu entwickeln braucht es Erfahrung, Gespür und Imaginationsfähigkeiten. Aber uns können auch Methoden helfen. Hier setzt Eventthinking an, um Eventplaner*innen, die überwiegend aus der Management-Ecke kommen, Werkzeuge in die Hand zu geben. Es bedient sich der Design Thinking Methode, die hilft Probleme zu lösen und neue Ideen zu entwickeln. Dabei steht die Anwendersicht im Vordergrund. Zunächst wird das Problem genau definiert, um dann mittels dieser sechs Prinzipien passende Lösungen zu finden: Verstehen > Beobachten > Sichtweise definieren > Ideen finden > Prototypen entwickeln > Testen.
Doch einen Schritt zurück. Events unterteilen sich in zwei Komponenten: Logistik und Inhalt. Beide sind wichtig und bedingen sich. Die Eventthinking Methode ist im Gegensatz zu hedonistisch geprägten Events speziell für inhaltsgetriebene Veranstaltungen konzipiert, um den Entwicklungsprozess als auch das Ergebnis zu verbessern.
System ins Bauchgefühl bringen…
Allerdings gibt es wenig systematische Methoden, um Events zu konzipieren. Genau hier setzt Eventthinking an. Es gibt den Prozessen eine Struktur, der man folgen kann und bindet Mitwirkende systematisch ein. Für Rookies & Studenten ist das Buch ein MUSS, erfahrene Eventgestalter könnten auch gleich auf Seite 50 oder 60 für die Praxisbeispiele einsteigen. Besonders hilfreich empfand ich die Roadmap sowie die Analogie eines Event-Design Mischpults, um die Grundparameter miteinander einzustellen:

FAZIT: Wie bereits geschrieben neige ich dazu direkt zum Eingemachten zu kommen. Gib mir die Formel und los geht’s. Kurz, kompakt, auf den Punkt. Wer so tickt kommt im Buch vermutlich gar nicht so weit, da es Anlauf nimmt, abwägt, einordnet. Aber für wen obige Checkliste Fremdwörter sind, sollte das Eventthinking Buch studieren. Wie immer entsteht die Magie im Prozess, des miteinander austauschen und anwenden. Das bedarf Zeit, Muse, Kraft – wird aber mit tatsächlich neuen, treffenden, wirkungsvolleren Eventkonzepten belohnt. Dazu wünsche ich uns allen Mut und Inspiration!
Update: Stephan Schäfer-Mehdi kommentierte “Hm, ist diese vermeintliche “Methodik” “eventhinking” nicht trivial? So arbeiten wir doch alle schon, vielleicht nicht mit so schönen Karten. Ich würde dann gerne mal ein Projekt live oder in der nächsten Jury sehen, um zu validieren, ob das dann wirklich “neue Eventkonzepte” sind. Oder?”
Diesen Lackmustest muss das ganze natürlich bestehen — sind wir gespannt!
Frage: Was darf in deinem Werkzeugkoffer für Eventkonzeption nicht fehlen? Teile es unterhalb oder mail mir!
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