Eventmoderation: 4 Fragen an Chris Brow

13. August 2014

Chris Brow Eventmoderation

Event­mo­de­ra­tion Show Reel von Chris Brow

 

 

1. Chris, du bist als Moderator und Entertainer auf deutschen und internationalen Bühnen unterwegs. Warum ist die Eventmoderation aus deiner Sicht bedeutsam?

 

Zum einen gibt der Mode­rator der jewei­ligen Veran­stal­tung ein Gesicht und schafft einen Verbin­dung zwischen dem, was auf der Bühne passiert und dem Publikum. Dabei ist klar, dass es bei einer Veran­stal­tung aber nie um mich geht. Es geht darum, das Thema des Events — ob ein Produkt oder den Kunden — best­mög­lich zu präsen­tieren. Außerdem sollte ein Mode­rator wie ein roter Faden als Verbin­dungs­ele­ment dienen. Authen­ti­zität ist der Schlüssel für eine glaub­wür­dige und greif­bare Präsen­ta­tion, daher muss der Mode­rator immer best­mög­lich vorbe­reitet sein.

 

Die Rolle des Mode­ra­tors ist auch deshalb nicht zu unter­schätzen, weil bei großen Produk­tionen teil­weise hunderte Menschen im Hinter­grund arbeiten: Von der Konzep­tion, zum Handwerk und Messebau über Produk­tion, Technik bis zur Regie. Aber wenn der Vorhang fällt und die Show beginnt, ist der Mode­rator alleine im Rampen­licht. Alles was ab diesem Zeit­punkt passiert, geht in den Augen des Zuschauers auf das Konto des Mode­ra­tors. Im Guten wie im Schlechten — das ist Verant­wor­tung und Heraus­for­de­rung zugleich.

 

 

2. Was war das bedeutsamste Event, welches du als Moderator realisiert hast?

 

Jede Veran­stal­tung bringt natür­lich andere Heraus­for­de­rungen mit sich. Spontan fällt mir die Global Inet Veran­stal­tung der Internet Society in Genf 2012 ein. Hier kamen die Erfinder und Lenker des Inter­nets zusammen. Von Tim Berners-Lee der HTML erfunden hat, über Wiki­pedia Gründer Jimmy Wales, Firefox Chefin Mitchell Baker, Vinton G. Cerf, Leonard Klein­rock und viele mehr. Die werden in dieser Konstel­la­tion wohl auch nie wieder zusammen kommen, aber an diesem Tag waren wirklich alle Menschen anwesend die das Internet erst ermög­licht haben. Das fand ich doch sehr beeindruckend!

 

 

3. Worauf bist du angewiesen, um eine gute Eventmoderation zu liefern?

 

Um in der Umset­zung einen guten Job als Mode­rator zu liefern, benötige ich in erster Linie eine klare Beschrei­bung dessen, was der Kunde von mir erwartet. Danach brauche ich Fakten, Fakten, Fakten und noch ein bisschen Zeit zur Vorbe­rei­tung. Diese Infor­ma­tionen beziehe ich aus allen mögli­chen Medien und Infor­ma­ti­ons­quellen. Ich bin mit dem Internet aufge­wachsen daher ist das WWW meine erste Anlauf­stelle. Ich kaufe aber auch oft Magazine zu bestimmten Themen. Manchmal frage ich Freunde, Familie oder Bekannte nach Ihren Meinungen zu einem Thema. Ich inter­es­siere mich schon immer für die verschie­densten Themen und verliere mich manchmal stun­den­lang im Netz während ich von einem Link zum nächsten springe. Allge­meines Inter­esse am Welt­ge­schehen hilft in diesem Job allemal. Ich möchte nicht vergessen den Kunden selbst als Infor­ma­ti­ons­lie­fe­rant zu nennen. Schließ­lich soll ich ja sein Produkt bezie­hungs­weise seine Veran­stal­tung präsentieren.

 

Natür­lich möchte sich jede Firma best­mög­lich darstellen. Jede Firma will in etwas Pionier gewesen sein, der Beste sein, der Inno­va­tivste etc. Diese Infor­ma­tionen sind meist aber sehr eindi­men­sional. Daher würde ich jedem Mode­rator raten sich das Thema und die Firma auch aus mindes­tens einer anderen Perspek­tive anzu­schauen. Es hilft zu verstehen warum der Kunde möchte, dass man das so sagt, oder etwas besser nicht sagt. Es hilft auch die Firmen­kultur zu verstehen, die von Branche zu Branche ganz anders ist… Je nachdem infor­miere ich mich sogar über Dinge wie: ‘Was steckt hinter dem Logo-Desgin? Hat die Farbe des Logos eine bestimmte Message? Wer ist bzw. war der Firmen­gründer? Wie viele Mitar­beiter hat die Firma? Welche Produkte habe ich eigent­lich von dieser Marke Zuhause? Wie waren meine Erfah­rungen damit? …’ Die Liste geht weiter und weiter, wenn ich so darüber nach­denke. Aber viele dieser Fragen stelle ich mir auch unbe­wusst, wenn ich mich für einer Veran­stal­tung vorbe­reite und manche Fragen stelle ich dann dem Kunden vor Ort. So — jetzt aber: Showtime!

 

 

4. Wo lässt du dich in Sachen Eventmoderation inspirieren?

 

Für die eigent­liche Mode­ra­tion bedarf es keiner großen Inspi­ra­tion. Ich behaupte einfach mal — jeder könnte mode­rieren. Da geht es nur um Texte und Infor­ma­tionen die weiter­ge­geben werden.

 

Viel wich­tiger jedoch ist die Haltung und die Ausstrah­lung. Ein Mode­rator kann nur gewinnen und über­zeugen, wenn er seine eigene Persön­lich­keit mit ins Spiel bringt und seine Vision. Mit Vision meine ich das durch­spielen der Veran­stal­tung vor dem geis­tigen Auge. Hier kommt dann auch Inspi­ra­tion ins Spiel. Hier schaue ich gerne über den großen Teich und lass mich gerne von Shows wie die Tonight Show mit Jimmy Fallon oder den meist sehr guten Mode­ra­tionen der Oscars-Preis­­ver­­­lei­hung inspirieren.

 

Ich muss mir den Ablauf und das was auf der Bühne passieren wird mehrmals vorstellen. Ich spiele dann verschie­dene Szena­rien durch und lege mir so einen Wegweiser im Kopf zurecht. Letzt­end­lich gilt aber auch hier was für alles andere im Leben gelten sollte. Du musst es lieben. Es gibt viele Mode­ra­toren da draußen, die besser sprechen als ich, die eleganter, lustiger oder eloquenter sind. Aber ich brenne für diesen Job. Ich gehe immer mit Freude und Leiden­schaft auf die Bühne — egal ob vor 10 oder 10.000 Menschen! Gebt mir ein Mikrofon und ich gebe euch Entertainment.

 

 

Eventmoderation Chris Brow

 

ÜBER CHRIS BROW: Als Sohn einer deut­schen Verkäu­ferin und eines US-Soldaten wuchs Chris Brow in Deutsch­land und in den USA auf. Schon in jungen Jahren lernte er beide Schul­sys­teme kennen und zwischen den Kulturen zu vermit­teln. Dank seines ausge­prägten Einfüh­lungs­ver­mö­gens, dem “gewissen Etwas”, seinem Humor und der stetigen Freude an Enter­tain­ment, konnte er sich inner­halb weniger Jahre einen Namen bei inter­na­tio­nalen Kunden machen. Als “native Deutsch und Englisch Speaker” und dank seines multi­na­tio­nalen Back­grounds gelingt es ihm, Produkte und Botschaften in beiden Sprachen authen­tisch und lebhaft zu präsen­tieren. Neben seinem Beruf als Mode­rator für Events und TV gehört Chris zum festen Stamm der erfolg­rei­chen Band Fresh Music Live und unter­stützt diese als Rapper im In- und Ausland.

 

Beitrag teilen:

Ähnliche Beiträge

  • Veranstaltungskonzeption

    10. Dezember 2012

    Veranstaltungskonzeption // 7 Kernfragen für erfolgreiche Events
  • 11. Juni 2013

    Kreativität // Unternehmensgründung Kreativwirtschaft
  • Bunte.de Keynote @ dmexco 2018

    13. September 2018

    BUNTE.de Keynote bewegt Frauen @ dmexco ’18
  • Robert Lesnik Exterior Designer Sehen Mercedes-Benz

    18. April 2018

    Begegnung durch Sehen: Mercedes-Benz Exterior Designer Robert Lesnik