Raumdesign: 10 Inspirationen für eindrucksvollere Events

12. Juli 2018

Raum­de­sign: 10 Inspi­ra­tionen von Katha­rina Stein // Mercedes-Benz X‑Class Premiere mit span­nendem Raumdesign

 

 

Das Raum­de­sign eines Events wurde lange Zeit recht stief­müt­ter­lich behan­delt. Funk­tio­nale und halbwegs ansehn­liche Miet­möbel, ein paar Aufsteller, viele Firmen­logos und etwas Blumen­deko, fertig! Seitdem sich die Kommu­ni­ka­tion im Raum immer stärker mit der Event­branche vermischt, ist das profes­sio­nelle Raum­de­sign zum Glück deutlich wich­tiger geworden. Die austausch­bare Stan­dard­aus­stat­tung, mit der sich ein Event nicht vom anderen unter­scheiden lässt, ist nicht nur nicht zeit­gemäß. Sie lässt auch ein sehr wirkungs­volles Kommu­ni­ka­ti­ons­me­dium unge­nutzt! Kurzum, heutige Events brauchen eine ganz­heit­liche, kreative, indi­vi­du­elle und authen­ti­sche Raum­ge­stal­tung, die Funktion, Emotion und Aussage mitein­ander verbindet.

 

Der letzte Satz verdeut­licht, ein gutes und durch­dachtes Raum­de­sign ist eine äußerst komplexe Aufgabe, die zumeist eine Fachfrau oder einen Fachmann – wie Dich? — bedarf! Doch jeder braucht hin und wieder Ideen und Inspi­ra­tionen, hier sind zehn:

 

 

Authentizität schlägt Hochglanz

 

Lange Zeit musste Event- und Messe­de­sign sehr hoch­wertig aussehen: Hoch­glanz­optik stand und steht teil­weise noch hoch im Kurs. Aber mit der stei­genden Skeptik der Menschen gegen­über künst­li­chen Werbe­welten stieg das Bedürfnis nach Authen­ti­zität. Der Siegeszug von Indus­trie­hallen, Euro­paletten & Co. begann. Ich finde diese Entwick­lung ganz groß­artig, denn nun kann man kreativ werden und auf Objekte zurück­greifen, die eigent­lich nicht als Stuhl, Trenn­wand oder Regal gedacht waren. Hier drei unkon­ven­tio­nelle Ideen als Anregung:

 

1. Wenn man Mate­ria­lien temporär umfunk­tio­niert, wieder­ver­wendet oder upcycelt und beispiels­weise auf Gegen­stände aus dem Betrieb des Kunden zurück­greift, wird nicht nur der Firmen­schwer­punkt ideal kommu­ni­ziert. Es freut auch die Umwelt!

 

Quelle & weitere Infos bei r1 project 6

 

2. Ein Pavillon zum selber bauen in Portugal: TEMPO­RARY PAVIL­LION FOR CULTURAL EVENT

 

3. Kreative Raum­de­sign Ideen des SOFTlab in New York City:

 

 

 

Objekte und Positionen hinterfragen

 

Warum müssen Blumen eigent­lich immer mit dem Kopf nach oben als Gesteck auf einem Tisch oder Podest stehen? Seltsame Frage, aber man sollte alle üblichen Bausteine eines Event­de­signs, ihre Anord­nung und Posi­tio­nie­rung ruhig einmal hinter­fragen. Das hilft enorm dabei, um ein Raum­de­sign und Event einzig­artig werden zu lassen!

 

Rebecca Louise Law zeigt uns beispiel­haft, wie kreativ man mit Blumen umgehen kann und welche wunder­vollen Instal­la­tionen ein Event zum alles anderen außer gewöhn­li­chen Raum­er­lebnis machen können – nur weil man Blumen mal anders gedacht hat…

 

 

 

Gleiches gilt für Gegen­stände wie Kaffee­tassen. Wie und wo könnte man sie ander­weitig einsetzen, als nur zum Trinken von Kaffee? Zum Beispiel als Projek­ti­ons­fläche, wie uns ein Messe­de­sign für Dallmayr beweist.

 

Der ein oder andere wird es schon bemerkt haben: Wir haben nicht mehr alle Tassen im Schrank! Neuer­dings auch…

Gepostet von Neumann&Müller Veran­stal­tungs­technik am Mittwoch, 11. März 2015

 

 

Mehr Interaktion – auch beim Raumdesign

 

Im Normal­fall muss zum Start eines Events alles fertig und an seinem Platz stehen. Aber warum bindet man Gäste nicht auch beim Raum­de­sign stärker ein? Schließ­lich geht es oft darum, eine vertraute, freund­schaft­liche und inter­ak­tive Stimmung zu erzeugen. Und wenn ich bei Freunden zu Besuch bin, helfe ich zumeist hier und da, bringe etwas mit oder trage meinen Teil dazu bei. Das kann auch auf einem Marke­­ting-Event eine starke, emotio­nale Bindung unterstützen.

 

Zum Beispiel könnte man im Vorfeld Stühle, Tische, Teller, Besteck & Co. gemeinsam bemalen, wie es David Stark mal für einen Kunden gemacht hat. Dieses Konzept bedarf natür­lich eines mehr­tä­gigen Events, damit alles trocknen kann. Trotzdem einzig­artig, wenn man am gemeinsam gestal­teten Tischar­ran­ge­ment sitzt.

 

 

Oder aber man stellt Deko­ra­tion, Gläser und Ausstat­tung mitten in den Raum und lässt die Gäste zumin­dest einen Teil selbst aufbauen und unter den Gästen verteilen. Die Agentur raum­ser­vice hat uns das mit dem Party­bau­kasten mal vorge­macht. Perfekt, um die Inter­ak­tion unter­ein­ander anzu­regen, die Gäste ein wenig zu beschäf­tigen und ganz sicher in Erin­ne­rung zu bleiben.

 

 

 

Funktion und Geschichten verbinden

 

Die Raum­ge­stal­tung kommu­ni­ziert nicht nur ein Image, sie hat natür­lich auch eine Funktion: Wege­füh­rung, Orien­tie­rung im Raum, Sitz- und Steh­ge­le­gen­heiten oder die richtige Beleuch­tung. Doch man kann beides gut mitein­ander verbinden.

 

Beleuch­tung kann nicht nur Bereiche erhellen, der bewusste Einsatz von Schat­ten­spielen kann gleich­zeitig einen Raum gestalten und eine Geschichte erzählen. Eine fantas­ti­sche Idee von forms in nature, wie ich finde, und vermut­lich eines der güns­tigsten Raum­de­signs überhaupt.

 

 

 

Oder aber man möchte Menschen bewusst lenken, die Gehge­schwin­dig­keit beein­flussen und eine gut erkenn­bare Orien­tie­rung bieten. In einem Flug­­hafen-Zusat­z­­ter­­minal in Japan erzählt eine Laufbahn-Raum­­­ge­stal­­tung anläss­lich der „Olym­pi­schen Sommer­spiele 2020“ eine Geschichte und verknüpft sie gleich­zeitig mit der Funktion, Menschen zügig zu lenken. Kosten­günstig und unheim­lich clever umgesetzt.

 

 

 

Mehr Mut beim Bühnendesign

 

Das Bühnen­de­sign ist ein eigener und sehr anspruchs­voller Bereich. Hier müssen Technik, Funktion, Inhalte, Programm und Design auf den Punkt abge­stimmt werden. Schließ­lich schauen Menschen teils stun­den­lang auf eine Bühne. Da fallen inhalt­liche Schwä­chen, schlechte Gestal­tung oder funk­tio­nale Fehler immer auf.

 

Richtig gute und außer­ge­wöhn­liche Beispiele, die sich deutlich abheben, gibt es leider selten in der Event­branche. Nicht selten schei­tert es schon bei den Basics. Zum Beispiel ist die Beleuch­tung schlecht, Sprecher haben Schatten im Gesicht und Foto­grafen Mühe gute Bilder zu machen. Doch auch das Bühnen­de­sign ist selten wirklich kreativ, einzig­artig und ausdrucks­stark. Über­di­men­sio­nale LED-Wände oder Projek­tionen scheinen heute die Lösung für alles zu sein. Dabei gibt es da noch so viel mehr Möglichkeiten.

 

Ein Blick ins Theater oder die Oper kann sehr inspi­rieren. Beispiels­weise sollte man sich einfach mal durch die Arbeiten von Michael Levine klicken. Opulente, schlichte, ausdrucks­starke, düstere oder beein­dru­ckende Bauten voller Emotionen, Geschichten — und alle für sich absolut einzig­artig!

 

 

Weitere Inspi­ra­ti­ons­quellen:

Event­de­sign vom Räumen — Eveosblog

Design & Kommu­ni­ka­tion — EventPartner

Kommu­ni­ka­tion im Raum — Page Online

 

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