Zwischenfazit: Vorhang auf… // Foto: Christos Giakkas
Zum Jahreswechsel 22/23 schrieb ich, worauf ich mich freue: Auf inspirierende und verändernde Begegnungen, auf Neues in einer sich wandelnden Live-Kommunikation und in meinem Handwerk Inszenierung zu wachsen! Sage und schreibe 46 persönlichen Begegnungen später bin ich reichlich inspiriert und wachse täglich als Regisseur und Konzepter… Zum Halbjahr mein Zwischenfazit:
Lernen, Erleben, Wandel(n)
1. Lernen:
Die wichtigste Erkenntnis lässt sich in dieser Formel auf den Punkt bringen:
Erlebnis + Lernkurve = Next Level
In der Erlebnis-Kommunikation geht es darum: Wirkungsvolle Erlebnisse zu gestalten. Was zählt? Eben, für die Zielgruppe relevante Erlebnisse. Wenn das Publikum dann auch noch eine Lernkurve durchmacht, erhöht sich die Chance auf ein Next Level. Das ist es ja am Ende, was die Auftraggeber erreichen wollen. Für mich steckt in der Gleichung noch mehr drin — dazu ein ander Mal mehr.
Eine wichtige Frage bei all dem: Wie hast du dich gefühlt?
Was auf einem Event gesagt wurde, dass vergessen wir zu 95% nach 2 Wochen. Aber wie wir uns gefühlt haben, damit können wir uns auch oft noch 20 Jahre später verbinden. Daher ist es so wichtig Atmosphären zu kreieren, die uns ein besonderes Gefühl vermitteln. Das öffnet für den Inhalt und Wandel hin zum Next Level…
2. Erleben:
Wir sind mitten in der Experience Economy angekommen (wurde uns 1998 schon vorhergesagt). Welche Projekte mir selbst ein gutes Gefühl in der Konzeption & Realisation gegeben haben? Hier einige Highlights (zum Glück gab es nur ein Lowlight im ersten Halbjahr…):
Den Auftakt hat das Wissenschaftsjahr vom BMBF gemacht. Schaut euch mal das Intro an, simpel aber wirkungsvoll. Ich finde: So holt man in den ersten Sekunden Menschen ab und bindet sie für den Rest:
Bei der Hinterland of Things hat mich die Qualität der Begegnung begeistert. Nach der OMR mit 70.000 Gästen war die HoT nicht nur kompakter, sondern ohne den Hype sehr viel hochwertiger was die Zielgruppe und deren Gespräche betrifft. Eine gute Narrative traf auf die richtigen Leute, Fragen & Austausch. Well done (auch der Content sowie After-Movie bei beiden Formaten von Aussenborder)!
Beim Tag der Industrie war es meine Aufgabe in Co-Regie mit Sven Haas (Bühnenabläufe) die Bilder fürs digitale Erleben (aka Streaming) zu gestalten. Vom Bühnen SetUp über das Kamerakonzept bis hin zu Details wie kleine 3D Buchstaben an der Bühnenkante: Die Ergebnisse - nicht nur in der Tagesschau - machten mich glücklich. Mein Highlight war die letzte Rede von Dr. Robert Habeck — sehr persönlich, gewinnend, ehrlich:
Richtig gut waren auch die Formate #RC22, Fintropolis und der Mittelstandspreis. Warum gut? Weil sie zeitgemäß die Bedürfnisse der Zielgruppen bedienen. Hat Freude gemacht euch zu unterstützen — mehr genau davon!
3. Wandel:
Fünf Sätze, die mir immer wieder begegnen:
Events: Umso digitaler, desto analoger!
In allem: Qualität vor Quantität.
Wim Wenders: Alles was mit Liebe gemacht ist hat Bestand.
Meine Adaption aus der japanischen Qualitätslehre: Was muss, was kann, was macht WOW?!
Das wichtige Gut? Meine Währung ist die Wirkung. <hier dazu mehr>
So gelingt Wandel — zumindest in meinem Kontext. Worauf es bei der Inszenierung ankommt, das hab ich am Virtual Campfire im Neyroo Podcast mit Björn Schaper beantwortet:
Zwischenfazit — meine Highlights aus 2022:
Der Start hat gleich gekribbelt — die Veröffentlichung meines dritten Buchs WHY HOW WOW — What’s Next im Januar (habt ihr es schon gelesen? Wenn nicht — klare Urlaubs-Lektüren-Empfehlung!):
Spannend fand ich das Modul “Ästhetische Gestaltung” im Masterstudiengang an der Ruhruni Bochum zu dozieren. Spoiler: Das wird auch das bestimmende Thema für die fünfte Podcaststaffel im zweiten Halbjahr. Dankbar bin ich die Caritas über ein Jahr für ihren großen 125 Jahre Jubiläumskongress zu beraten und fitt machen zu dürfen — im Januar 2023 ist es soweit.
Ansonsten durfte ich einige Fachvorträge zur Eventgestaltung halten (Shoutout an TeenStreet, Studieninstitut & SD Med). Bei allem begeistern mich die Inhalte. Diese dann zu verpacken, so dass diese bei den Zielgruppen ankommen — das ist mein Handwerk. Ich nenne das Inszenierung = Inhalt + Verpackung. Eine knifflige Aufgabe und Vorrecht zugleich, jedes Mal aufs Neue!
Was hat mich inspiriert?
Richtig gut fand ich den Film Elvis von Buz Luhrmann (das Tempo, die Erzähl- und Machart — Chapeau!), die Doku Homecoming von und mit Beyoncé (die Disziplin, Choreo, Inszenierung — wow!) sowie das Buch Atlas of the heart von Brené Brown (eine Landkarte der Gefühle — präzise!).
Jedes Mal aufs neue nehme ich viel Brainfood aus meinen Podcast-Gesprächen mit. Hier die vierte “What’s Next — Events im Wandel” Staffel mit 11 großartigen Außenperspektiven! Alternativ hörenswert: ohne den Hype / Grenzenloses Eventdesign / Innovationstheater.
What’s Next in 2022?
Ist viel Musik drin — aktuell in der Branche, meinem Leben mit 3 Kids und all den Projekten…
Deshalb freue ich mich auf den Herbst, alle Begegnungen und Momente, welche es zu gestalten gilt!
Meine Lernreise geht weiter: Co-Creation, Kommunikation und Formatentwicklung — da möchte ich mich im kommenden Halbjahr weiter vertiefen, entdecken, lernen und das Next Level erreichen.
Mehr Mut wird mir und uns allen dabei gut tun :)
Frage: Was hast du gelernt? Welche Themenfelder empfindest du wichtig in den Blick zu nehmen? Mail mir gerne — freue mich von dir zu hören!
PS: Der Event-Journalist Peter Blach stellte mir die Frage aller Fragen: What’s Next?
Weitere Gedanken aus dem ersten Halbjahr 2022:
VDVO: Eventregie in diesen Zeiten – worauf kommt es an?
Backstage und mittendrin: Der Event-Regisseur als Dreh- & Angelpunkt für gut inszenierte Ideen!
Ein guter Event-Regisseur hat alle Fäden in der Hand!
Super Bowl Half Time Show Analyse
Das Publikum zum Helden machen
Die Fishbowl auf der Best of Events
Zum audiovisuellen Erleben gibt es diese Talks:
Forum Event: OnlineEvents besser machen — 7 Thesen
Ringvorlesung RUB: Woran erkennt man gute Event-Performance?
Was kann, was muss, was macht WOW bei Deinen Events?