Wie schafft MODERATION Wirkung?

24. März 2022

Miriam Janke Was schafft Moderation

Wenn wir die Mode­ra­tion haben, ist das die halbe Miete für eine gute Veran­stal­tung“, sagte mir mal ein Kunde nach einer Konferenz.

 

Der Kunde sah klar, was für einen Einfluss die Mode­ra­tion auf das Erlebnis hat. Mode­ra­tion bestimmt über den Erfolg einer Veran­stal­tung mit: Die Stimmung, die Stim­mig­keit des Eindrucks und das Ins-Leben-Holen des Konzeptes.

 

Wie kommt das zustande? Wie schafft Mode­ra­tion Wirkung?

 

 

Moderation schafft…

 

1) IDENTIFIKATION

 

Mag ich die…?

 

Das ist eine unbe­wusste Frage, die das Publikum inner­halb kürzester Zeit beant­wortet, wenn die Mode­ra­tion die Bühne betritt oder vor der Kamera auftaucht. Ist derje­nige sympa­thisch, dieje­nige kompetent?

 

Menschen iden­ti­fi­zieren sich mit Menschen – und lieben, hassen, verehren, begut­achten die Mode­ra­torin oder den Mode­rator vor sich.

 

Denn Moderator*innen sind Iden­ti­fi­ka­ti­ons­flä­chen.

 

Durch ihre sicht­bare Rolle sind sie wie ein Plakat, das Botschaften verkündet – nur dass die Betrachter*innen hier mitbe­stimmen, was dort steht. Nett oder abwei­send? Fremd oder vertraut? Inter­es­sant oder öde?

 

Sie sind auch ein Spiegel für das Publikum, in dem es sich und andere erkennt. 

 

Wir gleichen als Menschen auto­ma­tisch ab, wer der andere ist und wie wir zuein­ander stehen. Wir iden­ti­fi­zieren uns z.B. mit Menschen, die uns ähnlich sind: Ah, auch ein Vater, auch eine Tempe­ra­ment­volle, auch ein Berliner! Wir gehen inner­lich mit, wenn jemand dasselbe Problem hat (oh, bekommen keine Azubis) oder dieselben Werte (die wollen selbst­or­ga­ni­siert arbeiten ohne Hierarchien)! 

 

Je mehr wir als Moderator*in von uns zeigen, um so mehr ermög­li­chen wir Identifikation.

 

Hups, sollte man beim Mode­rieren nicht neutral sein? Ja, was Meinungen und Befind­lich­keiten angeht – die inter­es­sieren keinen. Neutral lockt aber niemanden hinter dem Ofen hervor, sprich aus der KKH (Konfe­­renz-Konsum-Haltung): Wir brauchen echte Menschen als Moderator*innen, die ihre Persön­lich­keit ange­messen und gewinn­brin­gend einsetzen.

 

Warum Iden­ti­fi­ka­tion so wichtig ist? Weil die Mode­ra­tion das Nadelöhr ist, durch das einiges muss. Sie ist die Brücke ins Thema und zu den Gästen, ermög­licht Verständnis und schafft Verbin­dung. Wer die Mode­ra­torin Stulle, Panne, sprich: doof! findet, wird ihr ungern folgen. Moderator*innen sind ihrer Funktion nach Führungs­kräfte – sie führen uns durch die Veran­stal­tung, den Tag, geistige Welten, die Drama­turgie, das Thema. Wir folgen ihnen – und kommen dadurch in einen gemein­samen Raum, eine tempo­räre, andere Welt, in eine Lern­erfah­rung oder Begegnung.

 

Was hilft, damit Menschen folgen? Identifikation bewusst anbieten.

 

Zum Beispiel, indem der Mode­rator etwas Persön­li­ches (nichts Privates!) und thema­tisch Rele­vantes in eine Anmo­de­ra­tion oder Frage einfließen lässt. Wer bei einer Konfe­renz zu Erneu­er­baren Energien erwähnt, dass er sich seit 10 Jahren als Jour­na­list mit dem Thema beschäf­tigt, tut das. Wer bei einer Orches­ter­kon­fe­renz sein Lieb­lings­or­chester nennt, tut das. Wer seinen Namen nennt und sich in einem Satz einbringt (siehe Hack), tut das.

 

Auch wenn die Iden­ti­fi­ka­tion bei einigen nicht anschlägt (normal), gibt es den Ah-auch-ein-Mensch-Effekt. Der andere hat sich mensch­lich gezeigt und bekommt dadurch Kontur. Er oder sie wird greifbar. Das muss nicht zu Sympa­thie, kann aber zu Einord­nung und Gesprä­chen am Steh­tisch führen (Mobi­li­täts­kon­fe­renz: Und Sie nutzen Ihr Lastenrad wirklich, um im Baumarkt Küchen­boden einzukaufen…?)

 

Sympa­thie bekommt man geschenkt, Iden­ti­fi­ka­tion kann man sich erarbeiten.

 

Miriam Janke Event Komplizin
Miriam Janke Event Komplizin

 

FAZIT: Iden­ti­fi­ka­tion ist ein Mecha­nismus, der unbe­wusst und omni­prä­sent abläuft, der wichtig und gestaltbar ist.

 

Und wie? Hier kommen 3 Ideen und 1 Hack, wie Sie in der Mode­ra­tion mit Iden­ti­fi­ka­tion bewusst umgehen und sie nutzen können.

 

 

 

2) VERSTÄNDNIS

 

Mode­ra­tion schafft: Verständnis.

 

Wir verstehen das Thema und einander besser, wenn Moderator*innen einen guten Job machen. 

 

Moderator*innen sind Brücken­bauer hin zum Thema und Lern­be­gleiter auf dem Weg – Konfe­renzen & Co sind ja auch Fort­bil­dungs­ver­an­stal­tungen, zu denen die Teil­neh­menden kommen, um Neues zu erfahren und zu lernen.

 

Es kann auch um Verständnis für andere Posi­tionen gehen – Kongresse, Netz­werktreffen oder Themen­tage sind der Ort für Meinungs­aus­tausch und Diskussion.

 

Und wir verstehen uns als Menschen besser – wir haben uns kennen gelernt, viel­leicht mitein­ander gespro­chen, dem anderen zugehört. Mode­ra­tion führt, z.B. durch Fragen oder Perspek­tiv­über­nahme, in andere Lebens­welten, Anschau­ungen und Gedanken. Im Ideal­fall denken wir dann: Ach so! Aha, inter­es­sant / krass / doof / schön! Wir verstehen mehr von dieser Welt.

 

Das muss nicht immer positiv sein – man kann etwas besser verstehen und es dennoch blöd finden. Was bleibt, ist die Hori­zont­er­wei­te­rung.

 

(Sich) Verstehen heißt, (gemeinsam) Sinn zu erzeugen.

 

Ein wich­tiges Werkzeug dafür ist die Sprache. Sie darf gerne natür­lich und einfach sein! So, dass jede*r sie versteht und nicht durch Fach­be­griffe, Fremd­worte, Buzz Words oder kompli­zierte Schach­tel­sätze abge­schreckt wird. Sprache ist ein Kommu­ni­ka­ti­ons­me­dium, das einschließen sollte. Wenn auf einer Bühne jemand Fach­chi­ne­sisch spricht, bedeutet das für die Mode­ra­torin nach­haken und über­setzen (siehe Hack). 

 

FAZIT: Sprache ist ein wich­tiges Trans­port­mittel, um zu verstehen. Am besten eine einfache und klare Sprache!

 

Hier kommen 3 Ideen und 1 Hack, wie Sie in der Mode­ra­tion Ihre Sprache so einsetzen, dass Sie Verständnis schaffen.

 

 

 

3) VERBINDUNG

 

Mode­ra­tion schafft: Verbin­dung.

 

Moderator*innen können durch ihre Arbeit Atmo­sphäre herstellenEmotionen auf die Welt helfen, Menschen verbinden und Gemein­schaft schaffen. Viel­leicht kennen Sie das beson­dere Gefühl der Energie, die aufkommt, wenn Menschen zusammen denken und arbeiten: Dieses Kribbeln, das anzeigt, das gerade etwas passiert. Wenn Ideen entstehen oder die Moti­va­tion sprudelt, etwas anzu­pa­cken. Manchmal auch Mut oder Trost: Ich bin nicht allein in meinem Bestreben, es gibt andere.

 

Der Mode­rator oder die Mode­ra­torin ist nicht der Grund, aber ein Mittel dafür. Sprich: Es verbinden sich nur Menschen, die sich etwas zu sagen haben, z.B. weil sie für gute Bildung oder Digi­ta­li­sie­rung brennen. Die Mode­ra­tion hilft dabei und ermög­licht die Begeg­nung. Sie fungiert als Schlüssel für Räume, in denen Begeg­nung, Verständnis und Verbin­dung entstehen können.

 

Das geht auch, weil die Mode­ra­tion Gast­ge­berin ist. Wenn Menschen sich wohl, orien­tiert und will­kommen fühlen, kann es losgehen. 

 

Übrigens, Komplizen einer guten Mode­ra­tion gibt und braucht es viele: Den Raum, das Konzept, die Formate. Handwerk, Charme oder Persön­lich­keit reichen für einen Mode­rator nicht aus, um Verbin­dung zwischen Menschen zu schaffen. Dazu braucht es, wie immer bei Veran­stal­tungen, ein Team, viele Kompo­nenten und die Magie des Zusam­men­spiels.

 

FAZIT: Mode­rieren verbindet. Deshalb heißt mein Business für Mode­ra­ti­ons­coa­chings fusio­nistas – weil Moderator*innen Gemein­schaft kreieren und Menschen zusammenbringen.

 

Hier kommen 3 Ideen und 1 Hack, wie Sie ein*e fusio­nista sein und Verbin­dung schaffen können.

 

 

Lust auf Mehr? Alle Hacks mit 25 Tricks & Kniffen rund ums gute Mode­rieren gibt es auf www.moderationshacks.de.

Wissen & Können für Moderator*innen bietet www.fusionistas.de.

 

 

Miriam Janke ModerationMiriam Janke ist Event-Komplizin mit dem Herzens­thema leben­dige Veran­stal­tungen, die Begeg­nung und Trans­for­ma­tion ermög­li­chen. Sie konzi­piert und mode­riert Konfe­renzen & Co und bildet Moderator*innen aus. Hier auf LinkedIn zu finden. Hier unsere erste Begeg­nung zum mithören:

 

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Spotify zu laden.

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PS1000 Fragen zum Mode­rieren und keine Praxiserfahrung?

 

fusio­nistas und die Profi-Mode­ra­­torin Miriam Janke helfen weiter: In digi­talen Formate unter­stützen sie Moderator:innen bei ihren Fragen & Anliegen > kurz, kompakt und praxis­ori­en­tiert:

DER ÜBUNGS­RAUM: 18. Mai, 16–17:30 Uhr      
DIE SPRECH­STUNDE: 24. Mai, 9 bis 10 Uhr

Beim Buchen einfach den Promo-Code “ABLAUF­RE­GIS­SEUR” eingeben! 😊

 


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