Dienende Führung — Führungsmodell für effektive Event-Ergebnisse

4. November 2015

Führen wie Diri­genten — welcher Stil wirkt effektiv? // Quelle: TED-Talk von Itay Talgam

 

 

„Unter­würfig, zögernd, zaghaft: Der Begriff der Demut ist in der Wirt­schaft verloren gegangen,

weil er negativ besetzt ist. Dabei ist die Demut gerade eine der Tugenden,

die Führungs­kräfte am meisten brauchen. Denn führen heißt: dienen“.

Anselm Grün // Bene­dik­ti­ner­mönch und Managementberater

 

 

Events leben vom Zusam­men­spiel von Mensch und Technik. Eine gute Führung ist dabei unab­lässig — doch so divers die Event­for­mate sind, sind auch die Führungs­stile. Das Führungs­mo­dell Servant Leader­ship von Robert K. Green­leaf fällt mir dabei immer wieder ins Auge. Dabei geht es nicht um die Frage ‘Wie bekomme ich die Leute dazu, dass zu machen was ich errei­chen will?’, sondern ‘Was für einen Unter­schied kann ich mit meinem Team für das Event leisten?’.

 

Servant Leader­ship beschreibt das Wirken von Führenden als Dienst am Geführten im Gegen­satz zum beherr­schenden Führen. Dienende Führung will das Beste aus den Möglich­keiten des Teams heraus­holen, um effek­tive Ergeb­nisse zu errei­chen. Obiges Video eines TED-Talks zeigt anhand der Arbeits­weise von Diri­genten fantas­tisch auf, wie man führen kann und welche Auswir­kungen das hat.

 

 

Servant Leadership — Führungsstil des Dienens

 

Im Kern geht es beim Servant Leader­ship Modell zunächst um das Selbst­ver­ständnis des Führenden — eine Haltung der Dienst­be­reit­schaft und Beschei­den­heit im Umgang mit anderen Menschen. Die Inter­essen der Geführten stehen dabei im Mittel­punkt und nicht das eigene Ego: „Die Mission des Servant Leaders ist es, die Bedürf­nisse anderer zu iden­ti­fi­zieren und zu versu­chen, diese Bedürf­nisse zu befrie­digen.“ Ein hoher Anspruch, zumal Events ja sehr kurz­weilig sind und sich Teams in immer neuen Konstel­la­tionen zusammen würfeln.

 

Fragen, die sich eine Führungs­person stellt, lauten:

     “Was braucht mein Mitar­beiter, um in dieser Aufgabe oder Konstel­la­tion erfolg­reich zu sein?”
     “Was muss die Orga­ni­sa­tion zur Verfü­gung stellen, damit das Geschäft erfolg­reich am laufen bleibt?”

 

Der Ansatz steht im Kontrast zu der hier­ar­chi­schen Pyramide inner­halb von Konzernen. Dort arbeiten Mitar­beiter für ihren Abtei­lungs­leiter usw. bis hinauf zum CEO. Das Servant Leader­ship Modell dreht diese Pyramide um und stuft den CEO als größten Diener seines Unter­neh­mens ein, der dafür sorgt, dass seine Mitar­beiter alle Werk­zeuge zur Hand haben, um einen guten Job zu liefern. Denn die Ziel­marke ist nicht das Glück des CEOs, aller­dings auch nicht das der Mitar­beiter, denn letzt­lich dienen wir alle dem Kunden.

 

 

Servant Leadership Dienende Führung Modell EventDienende Führung in Orga­ni­sa­tionen  // Quelle: Dessler

 

 

Wie schon Jim Collins in seinem Buch “From Good to Great“ belegt, hängt der nach­hal­tige Erfolg von Welt­­spitze-Unter­­nehmen vor allem mit der Persön­lich­keit des CEOs zusammen. Erstaun­li­cher­weise oft sind dies nicht charis­­ma­­tisch-resolute Führungs­per­sön­lich­keiten, sondern demütige, aber entschlos­sene Personen. Sie haben ihre Mitar­beiter und Kunden im Blick — nicht sich selbst.

 

 

Dienende Führung — leiten aus einer schwachen Position?

 

Der Führungs­stil ist jedoch nicht mit schwam­miger, unklarer Führung zu verwech­seln. Ganz im Gegen­teil: Demut bedeutet Mut zum Dienen und setzt feste Entschlos­sen­heit wie mensch­liche Größe voraus. Dies setzt wiederum eine innere Ausein­an­der­set­zung mit den eigenen Antrieben und Bedürf­nissen voraus. Neben dem Wort “Servant” steckt eben auch “Leader­ship” im Zwei­klang. Dies beinhaltet für mich eine klare Vision und Richtung vorzugeben.

 

Fazit: Als Regis­seur und DIENST­leister hilft mir dieser Blick­winkel auf Dienende Führung. Es geht nicht um mich, sondern wie ich mit meinem Team das Beste aus Events heraus­holen kann. Mit klarer Vision, guter Vorbe­rei­tung und dem Blick auf die nötigen Ressourcen für mein Team baut sich Vertrauen auf. Dies führt zu Moti­va­tion, reibungs­losen Abläufen und beson­deren Event-Erle­b­­nissen. Mich befrie­digt es zutiefst, wenn das Team glänzen kann und die gemein­same Anstren­gung zu exzel­lenten Ergeb­nissen führt, die Kunde wie Gäste über­zeugt. Denn für die sind wir aktiv — nicht unser Ego.

 

 

FrageWelchen Führungs­stil wählst du? Warum? Welche Erfah­rungen machst du damit?

Über deine Kommen­tare freue ich mich auf FacebookTwitter oder LinkedIn zu hören!

 

 

Abschlie­ßend empfehle ich diese Gedanken von Maxwell zum Thema Dienende Führung: 5 Levels of Leadership

Warum Servant Leader­ship zu Vertrauen und Einfluss führt, zeigt der Harvard Business Review auf.

Woran Manager schei­tern und welche Rolle Emotio­nale Intel­li­genz spielt, erklärt die ZEIT in diesem Artikel.

 

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