Cristián Gálvez: What’s Next? — Events im Wandel // WNE001

Kategorie: Podcast

23. November 2020

Cristián Gálvez - Whats next? Events im Wandel

Die Themen „Change“, Trans­for­ma­tion oder auch Stra­te­gie­wechsel wurde immer schon bei vielen Events aufge­griffen — nun betrifft es die Branche selber. Wie ist die Wahr­neh­mung des Wandels in der Event­branche: von analogen Veran­stal­tungen hin zu inno­va­tiven, digi­talen und hybriden Formaten. Was sind Vor- und Nach­teile der digi­talen Welt und wie posi­tio­nieren sich Eventgestalter*innen ihren Kunden gegen­über? Was braucht es, um erfolg­reich in der digi­talen Welt zu kommu­ni­zieren und wie kann man neue Wege für sich nutzen?

Über die Poten­tiale, Heraus­for­de­rung und Wirkungen, die digitale Formate bereit­halten, habe ich mich mit Mode­rator, Coach und Vortrags­redner Cristián Gálvez in der ersten Folge meines Podcasts WHAT´s NEXT? – Events im Wandel ausgetauscht.

„Wo kommen wir her, wo stehen wir und wo geht es in den nächsten Monaten hin?“

Anfang des Jahres war ich noch auf einem großen Kongress, auf dem einer der Refe­renten mit Corona infi­ziert war. Nur weil ich sehr kurz mit ihm in einem gewesen Raum war, musste ich nicht in Quaran­täne. Bald danach wurden alle Veran­stal­tungen abgesagt und seither machen Eventgestalter*innen alle ähnliche Erfahrungen: 

„Wir rennen alle, ich hab immer das Gefühl, dass wir alle sehr viel mehr arbeiten für deutlich weniger Geld und trotz alledem ist das eine Phase in der wir alle unwahr­schein­lich viel lernen“

Verän­de­rung und zukunfts­wei­sendes Denken waren schon vor Corona Thema in der Branche, in der jetzigen Krise liegt viel Poten­tial: durch die Schief­lage entsteht auf einmal ein Momentum, viele Kreative entfalten grade jetzt neue Kraft und sind moti­viert, neue Dinge voran zu treiben. 

Corpo­rate Events im Wandel: Der Kanal verän­dert sich, nicht der Inhalt

Wir verän­dern uns von bisher analogen live-Veran­stal­tungen zu „irgendwie online“-Events, in denen viel Poten­tial liegt. Das muss drama­tur­gisch, inhalt­lich mit Botschaften und wie wir diesen Inhalt verpa­cken gestaltet werden. Das einzige, was sich verän­dert, ist, der Kanal: 

Wir vermit­teln die Inhalte digital. Es bleibt aber nach wie vor Face to Face-Kommu­ni­ka­tion: Es ist immer noch der persön­liche Faktor, mit dem wir Menschen erreichen.

Geht es rein um Infor­ma­tion? Dann macht ein Zoom Call sinn! 

Sobald es um das Wecken von Emotionen geht — Verbin­dungen schaffen, Begeg­nungen gestalten — wird es komplexer. Es ist im digi­talen möglich, wenn auch nicht so gut wie es im analogen der Fall ist.

Das neue Normal: Viele neue Formen der Informationsvermittlung

Wir können jetzt hier stehen bleiben und sagen: „ach, ist alles scheiße, wir wünschen uns die Live-Veran­stal­tung, wie sie war, zurück“, oder wir begreifen diese Trans­for­ma­tion als Chance und fragen uns: „Wie gestalten wir das neue normal?“

Wie geht Cristián mit der Trans­for­ma­tion um? Er hat Wege gefunden, die digi­talen Möglich­keiten für sich zu nutzen und beispiels­weise digitale Lern­pro­gramme etabliert. 

„Über diese Zeit, über diese Lern­erfah­rung hinweg, ist mir schon bewusst geworden, dass man es schafft, Wissen auf sehr, sehr gute Art und Weise – auf schnelle Art und Weise — in die Köpfe der Menschen hineinzubekommen.“

Beispiele hierfür sind https://www.richtig-selbstbewusst.de/  oder die von Ihm entwi­ckelte https://www.7minutes-methode.de/

Wie posi­tio­nieren wir uns darin, als  Event­ge­stalter als Experten, um best­mög­liche Wirkung für unsere Kunden zu erzielen?

Cristián fasst es toll zusammen: „Digital ist nicht Fern­sehen. Es ist ein eigenes Medium“

Ein Großer Vorteil von digi­talen Formaten ist die enorme Trag­weite bei der Infor­ma­ti­ons­ver­mitt­lung. Eine Heraus­for­de­rung ist dabei, die Menschen wirklich zu erreichen.

Beim Fern­sehen wollen die Zuschauer abschalten, bei digi­talen Events wollen wir aber genau das nicht – wir wollen in Inter­ak­tion treten. Online können sich Zuschauer mit einem Klick an etwas anderes Wenden. 

Was wir dagegen tun können? Es braucht ein Bewusst­sein, dass wir ein ganz neues Format haben und hier braucht es Menschen mit den Kompe­tenzen, damit zu arbeiten. Es braucht reiz­volle Kommu­ni­ka­tion: Das fängt an bei dem Auftreten der Persön­lich­keiten, was diese für Resonanz rein­bringen und hört auf bei der Technik, die wir nutzen. Das alles ist komplexer als bei klas­si­schen Events!

Cristián: „Das Persön­liche ist enorm wichtig. Das Wort Respekt kommt aus dem Latei­ni­schen respi­cere – ich sehe dich – und wenn man es schafft, dem Zuschauer zu vermit­teln: ‚Ich sehe dich, ich habe das jetzt für dich hier gemacht‘, dann schenkt er uns auch ganz seine Aufmerksamkeit.“

Worauf kommt es an, um in dem neuen Medium Wirkung zu erzielen?

Wenn man Inter­ak­ti­ons­tools nutzt, entsteht eine Bindung zum Zuschauer, ein Mitein­ander. Dann wird Wirkung erzielt, die mehr ist als Infor­ma­tion. Für Cristián Gálvez lässt sich das in drei K zusam­men­fassen:           Klarheit – Kompe­tenz – Kongruenz

Klarheit in der Rolle, Klarheit in der Sprache: Was ist dein Anliegen? Die Zuschauer spüren, ob sich jemand nur Produ­zieren oder eine Bindung herstellen möchte.

Inhalt­liche Kompe­tenz: Man sieht sofort, ob der Mensch, der Mensch, der vorne steht Kompe­tent ist in seinem Fach und ob er mit dem Studio­um­feld umgehen kann.

Kongruenz – Glaub­wür­dig­keit: Die Kamera macht vieles sichtbar, insbe­son­dere ob die Person glaubt, was sie spricht.

Zwei weitere Faktoren, um Wirkung zu erzielen, sind ein Blick auf die Conver­sion und Skalie­rung eines digi­talen Kommunikationskonzeptes:

Conver­sion – Frage dich: welche Emotion soll neben der Infor­ma­tion zur Geltung kommen und wozu machen wir das ganze eigent­lich hier? Ich will etwas errei­chen mit dem, was ich tue — was ist der Call to action?

Skalie­rung: Du hast die Chance, über digitale Medien eine Reich­wei­ten­ver­län­ge­rung zu errei­chen, weil mehr Menschen Zugriff darauf haben. Das schafft man nicht mit dem klas­si­schen Event.

Fazit: WOW-Momente können auch digital entstehen — dazu braucht es nur Krea­ti­vität und die rich­tigen Kompetenzen 

Um Heraus­zu­ragen aus dem digi­talen Allerlei, damit sich Menschen gesehen fühlen, abgeholt werden wo sie stehen und sie spezi­fisch ange­spro­chen werden braucht es digitale Kommu­ni­ka­ti­ons­kon­zepte. WOW-Momente entstehen, wenn man über­rascht und persön­lich Ange­spro­chen wird. Diese Kompe­tenzen sind vorhanden und werden noch viel zu selten genutzt. 

Wir können Verän­de­rung herbei­führen und zukunfts­wei­send Denken: WHAT´S NEXT – Events im Wandel

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