Begegnung gestalten – Event-Tipps rund ums Schmecken
Kategorie: Allgemein, Events, Inspiration, Storytelling
22. Juni 2017
Begegnung gestalten durch den Sinn “schmecken” // Tipps von Max Chocolatier für die Eventgestaltung
Worauf gilt es zu achten, um wirkungsvolle Begegnungen zu gestalten? Dieser für Eventgestalter relevanten Frage nähere ich mich in der fünfteiligen Blogserie über die Sinne — heute Schmecken. Dazu habe ich den Chocolatier Max und seinen Vater befragt — der Vater antwortet vor dem Sohn:
Entstanden ist «Max Chocolatier» aus der engen Bindung zu meinem jüngsten Sohn Max und der Leidenschaft für edle Schokolade, die wir gemein haben. Beruflich seit jeher viel auf Reisen, suchte ich auf der ganzen Welt nach den besten Produkten, die ich Max nach Hause brachte. Ich kostete herausragende Pralinen und Tafelschokoladen und spürte die umwerfendsten Aromen auf. Inspiriert und beglückt wurde mir jedoch klar, dass Vergleichbares aus der Schweiz nicht existierte. So reifte mein Wunsch, hochstehende handgemachte Schweizer Schokolade herzustellen.
Schmecken verbindet uns
Gemeinsam mit meinem Vater schmiedete ich den Plan, eine Chocolaterie zu eröffnen. Der Anspruch, geprägt von unseren Erfahrungen mit Luxusgütern, war und ist kein geringer: raffinierte Handwerkskunst, höchste Qualität und immer wieder ein Überraschungsmoment! Dafür tüftelten wir unentwegt an Rezepturen, suchten – vorzugsweise in der Schweiz – nach den hervorragendsten Ingredienzen, die die Natur zu bieten hat, bis wir unsere erste Boutique am Schweizerhofquai in Luzern eröffnen konnten. Max war überglücklich, er hatte nun die Möglichkeit, jederzeit «seine» Schokolade zu geniessen!
1. Was macht für euch eine wirkungsvolle Begegnung aus?
Max ist der Held unserer Familie, denn er hat mehr als alle anderen: Er ist mit einem Extra-Chromosom zur Welt gekommen. Obwohl dies sein Leben zuweilen erschwert, verkörpert Max für uns genau das, was wir uns auch von unserer Schokolade erhoffen: Ehrlichkeit und Zufriedenheit, zu der manchmal auch etwas Sturheit dazukommen darf. Und viel Fleiss. Für Max ist es nicht immer einfach auszudrücken, was er denkt und fühlt. Schon als Kind ein riesiger Schokoladen-Fan, nutzt mein jüngster Sohn die Sprache der Schokolade, um Hürden zu überwinden und seine Emotionen auszudrücken.
So drückt Max seine Sympathie unter anderem in Eissorten aus. Mit „Schokoladeneis“, wie könnte es anders sein, bezeichnet er Menschen, die er mag. Ist man ein „Zitroneneis“, hat man es höchstwahrscheinlich nicht so leicht mit unserem Sohn. Mit solchen Aussagen zaubert er mir immer wieder ein Schmunzeln aufs Gesicht.
Max verbindet Menschen, Gefühle und Begegnungen mit Geschmacksnoten. Jeder ist auf seine Art und Weise speziell. So wie auch jede Schokolade ihre eigenen Geschmacknoten hat. Caramel‑, Honig,- Himbeer‑, Feigen‑, Kaffee‑, Schwarztee- oder Tabaknoten kommen beim Verkosten der Schokolade zum Vorschein. Jemandem wirkungsvoll entgegentreten kann man am einfachsten, wenn man sich selber ist und seine eigene Persönlichkeit und Charakterzüge auslebt. Ehrlich und frei ohne jegliche Hemmungen.
2. Worauf achtet ihr bei der Gestaltung einer Begegnung?
Als Max klein war, haben mir die Ärzte gesagt, dass er sein ganzes Leben schlecht sprechen und gehen würde. Durch seine unerschöpfliche Energie hat er aber diese und viele andere Hürden überwunden. Sowie Max die Hürden gemeistert hat, ist Schokolade eine Möglichkeit menschliche Hürden zu überwinden und eine Begegnung einfacher zu gestalten.
Unsere Schokolade ist eine ganz eigene Sprache: Sie verbindet, generiert Gesprächsstoff und regt Diskussionen an. Mit 100% natürlicher und handgemachter Schokolade zeigt man Wertschätzung und Nähe, denn für Menschen, die einem wichtig sind, ist nur das Beste gut genug. Genau diese Punkte finden wir besonders wichtig bei der Gestaltung von Begegnungen: Menschen verbinden, ein gemeinsames Erlebnis schaffen, Gesprächsstoff generieren, Diskussionen anregen und dem Gegenüber Wertschätzung zeigen.
3. Was können Eventgestalter bei der Planung von Begegnungen auf Events davon lernen?
Bei all unseren Aktivitäten setzen wir immer den Menschen, seine Wünsche und Bedürfnisse ins Zentrum. Mit unseren 159 Schokoladenkreation im Jahr möchten wir Geschmäcker von noch so unterschiedlichen Menschen treffen und ihr Bedürfnis nach etwas Besonderem stillen. Frühling, Sommer, Herbst und Winter, die vier Jahreszeit ändern sich. Sowie sich die Natur verändert, ändern sich die Bedürfnisse des Menschen und so auch unser saisonales Sortiment. Unser Rat: Menschen immer wieder mit Einzigartigem überraschen. Dafür braucht es nicht viel Schnickschnack, sondern ehrlich gemeinte Erlebnisse, die verbinden.
Es war einmal ein Junge namens Max. Seinen Mund zierten oft Schokoladenspuren, was seinem Vater – ebenfalls ein leidenschaftlicher Schokoladenliebhaber – natürlich nicht verborgen blieb. Schliesslich ging am 27. September 2009 ein lang gehegter Traum von Max’ Vater in Erfüllung. Max Chocolatier wurde in Luzern im Herzen der Schweiz eröffnet. Das Datum ist kein zufälliges: Der 27. September ist der Geburtstag von Max’ Grossvater. Eine schöne Familiengeschichte, nicht wahr? Weitere Infos rund ums Schmecken: www.maxchocolatier.com
Weiter geht es in zwei Wochen mit Stuntfrau Cornelia Dworak & dem Thema Fühlen.
Andere Beiträge in der fünfteiligen Blogserie zum Thema Begegnung:
Begegnung durch Riechen gestalten – Tipps eines Parfumeurs