Musical-Eventformat: 5 Fragen an Nicu Bachmann

17. September 2014

Musical Eventformat Nicu Bachmann

Musicals als Event­format: Dry Land — ein Beispiel vom Wirkungs­grad von Nicu Bachmann, einem stolzen Schweizer aus Bern. Sein inter­es­santes Aufga­ben­feld inner­halb einer Kirche empfinde ich als inspi­rie­rend. Damit hat er sich einen Platz in meiner Spät­­sommer-Inter­­view­­­reihe gesichert:

 

 

1. Nicu, warum sind Musicals aus deiner Sicht bedeutsam?

 

In Musicals steckt ein gewal­tiges Poten­tial den Menschen in seinen tiefsten Tiefen zu berühren. Sie erzählen eine bewegte Geschichte mithilfe von Liedern, die in sich schon sehr emotional sind. Lusti­ger­weise bleiben sie aber oft an der Ober­fläche hängen und erzählen eine leicht­ver­dau­liche Geschichte mit Unter­hal­tungs­musik. Dabei hätten sie die Chance, die Menschen leicht­füssig abzu­holen und sie dann dorthin zu führen, wo die wirklich entschei­denden Fragen des Lebens gestellt werden. So verstehe ich Musicals und solche möchte ich produzieren.

 

 

2. Du arbeitest in der europäischen Kirchbewegung ICF, die innovative Gottesdienstformate umsetzt. Was war das herausforderndste bzw. bedeutsamste Format in dem Rahmen der Kirchenarbeit?

 

Für mich waren das bis jetzt schon die Musicals, weil wir damit sehr viele Menschen errei­chen, die Gottes­dienste nicht so mögen. Wir machen aber in den Musicals nichts anderes als bibli­sche Geschichten in abge­än­derter Form zu erzählen, ohne die Kern­aus­sagen dieser Geschichten abzu­än­dern. Es gibt für mich nichts schö­neres als zu sehen, wie genau diese alten Weis­heiten die Menschen von heute berühren und zum Nach­denken anregen. Die Heraus­for­de­rung besteht für uns darin, die alten Geschichten neu und packend zu erzählen ohne die entschei­denden Aussagen zu verwäs­sern oder aus den Augen zu verlieren, wenn wir das Stück Geschichte inszenieren.

 

 

3. Worauf bist du angewiesen, um einen guten Job für die Kirchen-Eventformate zu realisieren?

 

Am aller­meisten auf die Leiden­schaft von frei­wil­ligen Mitar­bei­tern, sei es auf oder neben der Bühne. Ich kann sie nicht für ihre Arbeit bezahlen, das heisst, sie machen nur mit, wenn sie von der Sache über­zeugt sind. Und darin liegt auch die grosse Stärke von unseren Events – wir arbeiten mit Über­zeu­guns­tä­tern. Sie mögen nicht die Klasse eines Broadway Darstel­lers haben, aber sie haben Herz. Sauviel Herz. Und dieses Herz beim Spiel der Akteure zu sehen, das macht glücklich!

 

Hier einige Eindrücke von Dryland, dem Musical:

 

Musical Dry Land ICF Zürich
Musical Eventformat Dry Land ICF Zürich
Eventformat Musical Dry Land ICF Zürich
Fotos: Tim Carr

 

 

4. Wo lässt du dich in Sachen innovativer Konzepte / Formate inspirieren?

 

Ich habe zwei Inspi­ra­ti­ons­quellen. Aktuelle Produk­tionen – gerne auch kleinere oder sehr wilde neue Formate wie zum Beispiel Karls Kühne Gassen­schau in der Schweiz oder Stücke am Theater St. Gallen. Die zweite Inspi­ra­ti­ons­quelle sind Bücher. Geschrie­bene Geschichten regen meine Fantasie am aller­meisten an und bringen in mir den Wunsch hervor, Welten zu erschaffen, sie auf die Bühne zu bringen und darin zu leben. Ich denke da beispiels­weise an SHOT GUN LOVE SONGS von Nickolas Butler oder DER GROSSE TRIP von Cheryl Strayed…

 

 

5. Was war dein größter Fehler bei diesem Projekt und was hast du daraus gelernt?

 

Ich habe wegen meiner Harmo­nie­sucht früher immer versucht, alle Rollen gleich­wertig zu schreiben und zu schauen, dass alle Schau­spieler zum Zug und auf ihre Rechnung kommen. So habe ich zwar viele Themen ange­rissen und auch viele Menschen abgeholt, dabei aber an Tiefe verloren.

Heute liebe ich es, Stücke fokus­siert zu schreiben, das Augen­merk auf eine, höchs­tens zwei Personen zu richten und gerade dadurch bekommt die Geschichte viel mehr Gewicht. Das mag ich. Und ich glaube, auch der Zuschauer.

 

 

Musical Eventformat Nicu Bachmann ICF ZürichNicolas Bachmann, 39 arbeitet für das ICF Zürich im Bereich Musicals, Events & Cele­bra­tions. Weitere Fakten: Schuh­grösse: 38 // Zivil­stand: verlobt // Wohnort: Zürich // Studium: Theo­logie // Job: Produzent/Autor/Schauspieler // Hobbys: Hockey, Um die Welt laufen & Trau­ungen  // Lieb­lings­ge­tränk: Dr. Pepper

 

 

 

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