Gastbeitrag Marie Jacobi // Mit Graphic Recording zu besseren Veranstaltungen

26. Februar 2014

Marie Jacobi Visualrecording

Graphic Recor­ding in Aktion // Foto: Marc Stephan

 

Wir kennen das doch alle: Ein Vortra­gender rattert seine Power­­point-Präsen­­ta­­tion runter, die Hälfte der Zuhörer schaut aufs Smart­phone, die andere Hälfte ist schon einge­schlafen. Oder: Eine Grup­pen­dis­kus­sion wird domi­niert von einigen wenigen, die sich beson­ders in den Vorder­grund drängen.

 

Was ich hier ein wenig über­spitzt darge­stellt habe, ist leider trau­riger Alltag bei vielen der täglich in Deutsch­land statt­fin­denden Meetings. Umso schöner ist es, dass das Graphic Recor­ding sich so langsam in der Veran­stal­tungs­branche etabliert. Obwohl die Methode ihre Ursprünge bereits in den 1970er Jahren hat, scheint erst jetzt ihr Poten­zial erkannt zu werden. Das wurde aber auch Zeit!

 

 

Worum geht es beim Graphic Recording?

 

Wiki­pedia beschreibt Graphic Recor­ding als „die Anfer­ti­gung eines visu­ellen Verlaufs­pro­to­kolls während einer Veran­stal­tung“. Beim Graphic Recor­ding werden also Inhalte und Kern­aus­sagen von Vorträgen oder Grup­pen­dis­kus­sionen in Echtzeit zeich­ne­risch doku­men­tiert. Das visuelle Verlaufs­pro­to­koll wird durch einen Graphic Recorder erstellt, der die Inhalte zeich­ne­risch festhält – meist auf einer groß­flä­chigen Papierwand.

 

Graphic Recording by Marie JacobiGraphic Recor­ding by Marie Jacobi  www.visualrecording.de

 

 

Wobei nützt Graphic Recording bei Veranstaltungen?

 

Die Einsatz­mög­lich­keiten des Graphic Recor­ding im Meeting­be­reich sind viel­fältig. Es bietet sich vor allem dort an, wo Menschen zusammen kommen, um Themen zu bespre­chen oder zu erar­beiten. Als Diplom-Desi­­g­nerin durfte ich bereits viele Veran­stal­tungen von Kunden betreuen. Dazu gehören Work­shops, Vorträge, Konfe­renzen und Seminare. Durch das visuelle Verlaufs­pro­to­koll können die Zuhörer und Teil­nehmer einer Diskus­sion oder einem Vortrag besser folgen. Somit werden sie in den Entste­hungs­pro­zess einge­bunden. Das erhöht die Aufmerk­sam­keit und Moti­va­tion jedes Einzelnen und fördert die Kommu­ni­ka­tion unter­ein­ander. Durch die visuelle Darstel­lung der Inhalte wird nicht zuletzt auch die rechte Gehirn­hälfte akti­viert. Und die ist bekann­ter­maßen für die Krea­ti­vität zuständig.

 

Insge­samt wirkt sich das beglei­tende Visua­li­sieren positiv auf die Stimmung und die Ergeb­nisse aus, wie es auch Auftrag­geber immer wieder hervor­heben. Als posi­tiver Neben­ef­fekt kann die fertige Zeich­nung bei der Veran­stal­tung abfo­to­gra­fiert und den Teil­neh­mern im Nachfeld zuge­sendet werden. Die Notwen­dig­keit der Erstel­lung eines schrift­li­chen Proto­kolls – in das eh kaum jemand rein­schaut — entfällt damit. Manchmal werden die Zeich­nungen aber auch weiter­ver­wertet und für den internen Gebrauch oder im Internet im Rahmen einer Doku­men­ta­tion veröf­fent­licht. Teil­weise bleiben die Zeich­nungen auch im Grup­pen­raum hängen. So kann bei späteren Work­shops wieder auf die Inhalte zuge­griffen werden.

 

Auch wenn es sich bei den von mir genannten Effekten nicht um wissen­schaft­lich fundierte Aussagen handelt, bin ich mir sicher, dass das beglei­tende Visua­li­sieren der Inhalte zu zufrie­denen Teil­neh­mern und besseren, nach­hal­ti­geren Ergeb­nissen führt. Graphic Recor­ding und Visual Recor­ding kann also eine Berei­che­rung für viele Veran­stal­tungs­for­mate darstellen. Voraus­set­zung ist dabei aller­dings, dass im Vorfeld der Veran­stal­tung Graphic Recorder und Veran­stalter die Inhalte der Veran­stal­tung bespre­chen und die Ziele klar formulieren.

 

Fazit: Man kann also hoffen, dass das Graphic Recor­ding seinen festen Platz in der Veran­stal­tungs­branche findet und lang­wei­ligen Power­­point-Vorträgen und lahmen Grup­pen­dis­kus­sionen den Garaus macht. Mit meiner Kunst hoffe ich, meinen Teil dazu beizutragen.

 

 

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Graphic Recording Marie JacobiÜber Marie Jacobi

 

Marie Jacobi ist seit ihrem Abschluss als Diplom-Desi­­g­nerin als Illus­tra­torin und Graphic Recorder tätig. Für ihre Kunden ist sie euro­pa­weit im Einsatz. Aufge­wachsen in Hamburg mit deutsch-fran­­zö­­si­­schen Wurzeln lebt sie mitt­ler­weile seit vielen Jahren in Berlin. Auf Ihrer Webseite www.visualrecording.de zeigt Sie ihr Leis­tungs­spek­trum und Referenzen.

 

 

 

 

Vielen Dank Marie für diesen wert­vollen Beitrag zur MICE Indus­trie! Welche Tools setzt ihr gerne bei Meetings ein?

 

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