Besser Präsentieren // Teil 1: WIE vor WAS

Kate­gorie: Allge­mein, Events, Menschen

18. März 2015

Besser Präsentieren Moderation Martin Kloss

Besser Präsen­tieren — eine Serie von Mode­rator und Coach Martin Kloss

 

 

Martin habe ich kürzlich auf einer Veran­stal­tung kennen und schätzen gelernt. Weil es nicht nur fachlich sondern auch mensch­lich direkt Klick gemacht hat, habe ich ihn gebeten sein Wissen im Bereich Präsen­ta­tion auf diesem Blog zu teilen. Der Auftakt einer Serie zum Thema “Besser Präsen­tieren” mit Analysen, Hinter­gründen und nütz­li­chen Tipps, um die eigene Präsen­ta­tion vor Publikum zu verbes­sern. Viel Spaß beim lesen und anwenden!

 

 

Besser Präsentieren: WIE vor WAS

 

Wie kann ich eine Präsen­ta­tion, einen Vortrag oder eine Rede wirkungs­voller gestalten?
Wie erreiche ich mein Publikum, so dass die Inhalte die ich trans­por­tieren möchte beim Zuschauer ankommen?

 

In diesen zwei Fragen stecken zwei beson­ders wichtige Worte:
1. das Wort WIE, denn das WIE ist wich­tiger als das WAS. Dazu gleich mehr.
2. das Wort ZUSCHAUER, denn der vermeint­liche ZuHÖRER ist vor allem ein ZuSCHAUER. Das hängt damit zusammen wie unsere Wahr­neh­mung funktioniert.

 

 

Was ist WAHRNEHMUNG?

 

Verein­facht gesagt, ist die Wahr­neh­mung unserer Aussen­welt die Summe der Infor­ma­tionen die wir über unsere Sinne, die soge­nannten Extero­re­zep­toren, also Gesichts‑, Gehör‑, Geruchs­sinn u.a. wahrnehmen.

 

Wahr­neh­mung entsteht also über die Daten­samm­lung unserer Sinne. Dabei ist entschei­dend wie viele Daten über welchem Sinn aufge­nommen werden:

 

Sinnes­organ Band­breite (Bit/Sek)
Auge 10.000.000
Haut 1.000.000
Ohr 100.000
Nase 100
Geschmack 10

 

Betrachten wir die grobe Auftei­lung der verschie­denen Sinne, fällt sofort eins auf: das Verhältnis Auge zu Ohr ist 100:1. Wir nehmen also in der gleichen Zeit 100x mehr Infor­ma­tionen über das Auge auf, als über das Ohr.

 

Was bedeutet das? Wenn wir Menschen auf der Bühne zuschauen und ihrem Vortrag zuhören, sind wir 100x mehr ZuSCHAUER als ZuHÖRER!

 

Damit kommen wir zum anderen wich­tigen Wort, dem WIE.

 

Inter­es­san­ter­weise legen die meisten Menschen beim Erstellen ihrer Präsen­ta­tion und dem Vorbe­reiten ihres Vortrags die Prio­rität auf das WAS und nicht auf das WIE.

 

Denken Sie mal an den letzten Werbe­spot im Fern­sehen an den Sie sich erinnern. An was erinnern Sie sich da? An ein Bild oder einen Satz? Also an das WAS oder an das WIE? Unser Hirn spei­chert Infor­ma­tionen bevor­zugt also visuelle Infor­ma­tion, also in Form von Bildern und kann diese weitaus länger und schneller abrufen als abstrakte akus­ti­sche Infor­ma­tionen in Form von Worten oder Sätzen.

 

 

Was bedeutet das für meine Präsentation?

 

Das WIE ist entschei­dend dafür OB die Zuschauer die Inhalte spei­chern und WIE sie diese Inhalte spei­chern. Stellen Sie sich Martin Luther King Jr. oder den Dalai Lama vor. In beiden Fällen können Sie viel­leicht nur ein paar Worte oder Sätze zitieren, fest einge­brannt ist aber das Bild dieser Personen und die damit verbun­dene positive Asso­zia­tion ihrer Persön­lich­keit.

 

Wenn wir nun wissen, dass die Wahr­neh­mung über das Auge 100x mehr Infor­ma­tionen aufnimmt als über das Ohr, das WIE der Präsen­ta­tion also wich­tiger ist als das WAS, welche Konse­quenz hat das für die Form der Präsentation?

 

Betrachten wir wie sich dieses WIE eigent­lich zusammensetzt:

- Körper­sprache
— Stimme
— Rhetorik

 

Das Zusam­men­spiel dieser drei Kompo­nenten ist maßgeb­lich für das WIE einer Präsen­ta­tion verantwortlich.

TIPP: Achten Sie darauf WIE Ihre Körper­sprache, Ihre Stimme und Ihre Rhetorik ist. Und zwar in dieser Reihen­folge. Nehmen Sie sich auf Video auf, fragen Sie Kollegen und Freunde nach Feedback und schreiben Sie Ihre Selbst­wahr­neh­mung auf der Bühne auf.

 

Mehr zu diesen Themen erfahren Sie in den nächsten Teilen dieser Serie zum Thema “Besser Präsen­tieren”. Im nächsten Teil geht es um das Thema “Körper­sprache” und wie wir diese Form der nonver­balen Kommu­ni­ka­tion für eine bessere Präsen­ta­tion nutzen können.

 

 

Fazit: WIE vor WAS!

 

Merken Sie sich für Ihre Präsen­ta­tion: WIE vor WAS! Achten Sie in der Vorbe­rei­tung und bei der Ausfüh­rung darauf WIE Sie sich und Ihre Inhalte präsen­tieren und erst dann WAS Sie präsentieren.

 

 

Martin Kloss Besser Präsentieren Martin Kloss ist seit bald 20 Jahren als zwei­spra­chiger (Deutsch / Englisch) Schau­spieler, Mode­rator und Musiker vor der Kamera und auf den Bühnen dieser Welt unter­wegs. Darüber hinaus hilft er Unter­nehmen als Schau­­spiel- und Business Coach, schult Redner und Vortra­gende und bietet Work­shops zum Thema Selbst- und Fremd­wahr­neh­mung an. Weitere Infos: www.martinkloss.com

 

 

Hier geht es zu Teil 2: Körper­sprache // 3: Atmung & Stimme // 4: Rhetorik // 5: Spie­ge­lung

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